Seat Ibiza: Mit überschaubaren Mängeln beim TÜV

Seat Ibiza: Mit überschaubaren Mängeln beim TÜV
Der Seat Ibiza liegt satt auf der Straße. © Seat

Der Seat Ibiza schlägt sich in der aktuellen Generation besser als sein Vorgänger. Gänzlich überzeugen kann der Kleinwagen aber nicht.

Die aktuelle fünfte Generation des Seat Ibiza (Typ 6F) ist seit Juni 2017 auf dem deutschen Markt erhältlich. Die Fahrzeuge sind mittlerweile beim TÜV zur ersten Hauptuntersuchung (HU) vorgefahren. Zeit zu schauen, wie sich der Kleinwagen in den Augen der TÜV-Prüfer schlägt.

Der Seat Ibiza der fünften Generation nutzt erstmals den Modularen Querbaukasten des VW-Konzerns und hier speziell die Plattform A0, die für die Kleinwagen ausgelegt ist. Anders als zuvor gibt es den Ibiza ausschließlich als Fünftürer. Eine Kombiversion, die beim Vorgänger noch anfangs im Programm war, wurde nicht neuaufgelegt. Optisch greift der Ibiza Designmerkmale des kompakten Leon auf, wirkt insgesamt erwachsener. Spitze Winkel, Dreiecke und Trapeze ziehen sich über die komplette Karosserie und finden sich auch als Gestaltungselemente im Innenraum wieder.

Länge von 4,06 Meter

Der Spanier streckt sich auf eine Länge von 4,06 Metern. Im Vergleich zur vierten Generation wächst der Radstand um fast zehn Zentimeter (2,56 Meter). Außerdem legt der Wagen in der Breite um neun Zentimeter auf 1,78 Meter zu. Das Größenwachstum kommt den Insassen zugute, besonders die Fondpassagiere erfreuen sich an mehr Kniefreiheit als noch in den Vorgängerfahrzeugen. Dazu sind breitere Sitze an Bord. Das Kofferraumvolumen mit 355 Litern hat um 63 Liter zugelegt. Legt man die Rücksitzlehnen um, sind es bis zu 1.165 Liter. Das Interieur ist ansprechend gestaltet und punktet mit guter Verarbeitung.

Anfang des Jahres erhielt der Kleinwagen ein Facelift mit neuem Markenlogo. Das Interieur wurde überarbeitet.

Zum Marktstart standen Dreizylindermotoren mit 1,0 Liter Hubraum zur Wahl, darunter der Basisbenziner 1.0 MPI mit wahlweise 65 PS oder 75 PS. Die Sauger sind eher was für geduldige Fahrer. 95 Nm sorgen nicht gerade für Spritzigkeit. Mit durchschnittlich 5 Liter Verbrauch geben sich die Motoren recht sparsam. Darüber angesiedelt ist der aufgeladene 1.0 TSI mit 95 PS und 115 PS. Der Einliter-Turbo eignet sich gut für Fahrer, die etwas mehr Durchzugskraft als beim Sauger goutieren. Mit einem Durchschnittsverbrauch von 4,7 Litern ist der Durst noch verhalten.

Auch Erdgas im Angebot

Außerdem erhältlich: eine 90 PS starke Erdgas-Version. Wenn es etwas mehr Leistung sein darf: Der 1,5-TSI leistet 150 PS. Dieser Motor verfügt über Zylinderabschaltung. Hier stehen 250 Nm zur Verfügung, die Höchstgeschwindigkeit ist bei Tempo 220 erreicht. Den Verbrauch gibt Seat mit 5 Litern an. Die Kraftübertragung erfolgt seit 2020 über ein Siebengang-Doppelkupplungstriebe.

Alternativ gibt es für den Ibiza den 1,6-Liter-Vierzylinder-Diesel in den Leistungsstufen 80 PS, 95 PS und 110 PS. Im Sommer 2020 hat sich Seat allerdings von den Selbstzündern im Ibiza verabschiedet und das Benzinerprogramm gestrafft. Übrig geblieben sind der 1,0-Liter-Sauger mit 80 PS, der 1,0-Liter-TSI mit 95 und 110 PS sowie der 150 PS starke 1.5er. Auch die Erdgasvariante ist weiterhin zu haben.

Topversion ist XCellence

Das Fahrwerk des Seat Ibiza ist straff abgestimmt. Foto: Seat

Die MQB-Plattform ermöglicht die Integration einiger Assistenzsysteme. Ob sie an Bord sind, hängt allerdings von der Bereitschaft der Erstbesitzer ab, an entsprechender Stelle Häkchen zu setzen beziehungsweise welche Komfortlinie gewählt wurde. Die Basis-Versionen „Ibiza“ und „Reference“ kommen frugal ausgestattet daher. Wer eine Klimaanlage oder eine Mediasystem sucht, hält am besten Ausschau nach dem Niveau „Style“. Die Top-Versionen „XCellence“ oder „FR“ bieten guten Komfort. Waren die Erstkäufer spendabel, sind vielleicht auch Navigation, Leder oder die automatische Distanzregelung (ACC) an Bord. Beim NCAP-Crashtest erreichte der Ibiza eine Fünf-Sterne-Bewertung.

Bei seiner ersten TÜV-HU hinterließ die fünfte Generation einen deutlich besseren Eindruck als die Vorgängergeneration. Die Themen Fahrwerk und Umwelt bereiteten den Fahrzeugen bei der Untersuchung keine Probleme, hier ist alles im grünen Bereich. Anders sieht es beim Licht und den Bremsen aus. Das Abblendlicht und die Bremsen fallen recht häufig negativ auf.

Der Seat Ibiza ist eine Alternative zu seinen Konzerngeschwistern Polo, Audi A1 oder Skoda Fabia. Er punktet mit gutem Aussehen und Platzangebot. Auch der kleine Spanier profitiert von den zurzeit anhaltenden hohen Gebrauchtwagenpreisen. 8500 Euro müssen Interessierte mindestens investieren. (SP-X)

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