Gebrauchtwagen: Unauffälliger Seat Altea

Wenig markante Mängel

Gebrauchtwagen: Unauffälliger Seat Altea
Der Seat Altea präsentiert sich sehr zuverlässig. © Seat

Auf deutschen Straßen ist der Seat Altea eher selten anzutreffen. Dabei ist der Kompaktvan selbst als Gebrauchter sehr zurückhaltend bei Mängeln.

Trotz seines markanten Designs hat der Seat Altea nur wenige Auftritte: Man sieht den Kompaktvan der spanischen VW-Tochter selten auf deutschen Straßen. Überdurchschnittliche Materialermüdung und häufige Defekte können die Zurückhaltung der Käufer allerdings kaum erklären: Die Großraumlimousine mit Technik aus dem Wolfsburger Konzernbaukasten gehört zu den zuverlässigeren Autos. Der Altea habe «nur wenige markante Mängel», stellt der ADAC mit Verweis auf die Pannenstatistik fest.

Kurze Mängelliste beim Seat Altea

In der recht kurzen Liste schwererer Mängel stechen die Diesel hervor: Zylinderkopfschäden gab es beim 2.0 TDI bis zum Baujahr 2008 öfters zu beklagen. Bei Selbstzündern von 2005 bis 2007 waren es je nach Fertigungsjahr defekte Abgasrückführsysteme, abgerutschte Ladedruckschläuche und verschmutzte Luftmassenmesser. Unabhängig von der Motorart blockierte manches Zündschloss (2005). Fahrzeuge von 2009 hatten zum Teil ein falsch programmiertes Steuergerät für die Automatik, das durch ein Softwareupdate behoben werden konnte - zu erkennen am Eintrag «35B2» im Serviceplan. Auch bei der Hauptuntersuchung leistet sich der Altea wenig Schwächen - bis auf Verschleiß an Antriebswellen und Betriebsbremse an der Hinterachse sticht nichts hervor.

Seit seiner Markteinführung 2004 erhielt das Modell mit dem recht hohen Dach nur 2009 ein leichtes Facelift mit überarbeitetem Design und Änderungen bei Ausstattung und Technik. Am Variantenreichtum arbeitete Seat augenscheinlich mehr: 2005 wurde eine Sportversion eingeführt, 2006 legte die Marke den Altea XL auf - ein um 19 Zentimeter gestrecktes Auto mit mehr Stauraum und variablerem Innenraum. Durch Verschieben der Rückbank lässt sich das ohnehin um 120 auf 532 Liter gewachsene Gepäckabteil nochmals erweitern. 2007 kam die Version Freetrack mit Allradantrieb, mehr Bodenfreiheit und robuster Kunststoffbeplankung in den Handel.

Seit 2010 Autogas für Seat Altea

Zur Überarbeitung 2009 wurden ins Motorenprogramm zwei neue Turbodirekteinspritzer mit 1,8 und 2,0 Litern Hubraum aufgenommen sowie nach und nach die Common-Rail-Technik bei den Dieselmotoren eingeführt. Je nach Baujahr leisten die Selbstzünder zwischen 66 kW/90 PS und 125 kW/170 PS. Die Ottomotoren kommen auf 63 kW/85 PS bis 155 kW/211 PS. Seit 2010 gibt es auch eine Autogasversion.

Wer sich auf dem Gebrauchtwagenmarkt nach einem Altea mit der Topmotorisierung umsieht, muss etwa 16.150 Euro einplanen: Zu diesem Preis wird der Altea 2.0 T FSI 4x4 DSG Freetrack von 2009 mit durchschnittlicher Laufleistung von 46.200 Kilometern in der Schwacke-Liste geführt. Wer einen Diesel sucht, muss für einen gleich alten Altea 1.9 TDI DPF XL Reference mit 77 kW/105 PS rund 11.500 Euro bei einer Laufleistung von rund 66.000 Kilometern kalkulieren. Ein älterer Selbstzünder, etwa der 1.9 TDI Fresh von 2005 mit 77 kW/105 PS (Laufleistung: 128.700 Kilometer), ist mit 6350 Euro gelistet. Ein Altea von 2010 mit 75 kW/102 PS starkem LPG-Antrieb sollte laut Schwacke für 12.400 Euro zu bekommen sein. (dpa/tmn)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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