Scott bringt Fahrradhelm mit Bremslicht

Scott bringt Fahrradhelm mit Bremslicht
Scott hat ein Bremslicht in den Fahrradhelm integriert. © Scott

Radfahrer sind im Verkehr besonders gefĂ€hrdet. Scott bringt nur einen Fahrradhelm mit Bremslicht auf den Markt – ein Zugewinn an Sicherheit.

Im Test ĂŒberzeugte der rund 240 Euro teure „La Mokka Plus mit Sensor“ durch hohen Tragekomfort und zumindest subjektiven Sicherheitsgewinn. Gesteuert wird die Bremslichtfunktion durch einen im Helm integrierten Beschleunigungs-Sensor. Der registriert, wenn der Radler verzögert und aktiviert dann einen LED-Balken hinten im Helm.

Das funktioniert nicht erst bei einer klassischen Notbremsung, sondern auch beim normalen Halt etwa an einer Ampel. Gleichzeitig zeigte sich das System im Test ausreichend großzĂŒgig, um nicht schon bei jeder kleinen Tempo-Schwankung Alarm zu geben.

Drei Leuchtmodi zur Wahl

Per Knopfdruck lĂ€sst sich unter drei Lichtmodi wĂ€hlen: Dauer-RĂŒcklicht, normales und intermittierendes Blinklicht. Im Dauerlicht-Modus erfolgt die Warnung ĂŒber die Änderung zum Blinklicht, in den anderen Modi ĂŒber Dauerlicht oder eine höhere Blink-IntensitĂ€t. Weil sich das LED-Band bis in die hinteren SeitenflĂ€chen des Helms zieht, ist das Licht nicht nur vom nachfolgenden Verkehr, sondern auch vom Nebenmann zu sehen.

Ausgeschaltet werden muss der Helm ĂŒbrigens nicht; das Licht deaktiviert sich nach einiger bewegungsloser Zeit selbst, um Akkuinhalt zu sparen. Im Test funktionierte das sicher, ein versehentliches Abblenden, etwa an der Ampel gab es nicht. Der Sensor ist offenbar genau genug, um auch kleine Kopfbewegungen wahrzunehmen. Geladen wird der Helm ĂŒber einen USB-C-Port am hinteren Ende. Gegen Feuchtigkeit ist dieser durch eine Gummi-Abdeckung gesichert. Nebendran findet sich der An- und Aus-Knopf, ĂŒber den auch die Leuchtmodi durchgeschaltet werden.

GrĂ¶ĂŸere Schutzwirkung

Die kleinen Dioden des Bremslichts sind so in die HĂŒlle eingelassen, dass sie im nicht eingeschalteten Zustand kaum zu erkennen sind, was den wertigen Eindruck des in Mattschwarz, Blau oder Weiß angebotenen Helms unterstreicht. Am Hinterkopf und an den SchlĂ€fen ist der gepolsterte Kunststoff weiter heruntergezogen als bei vielen anderen Modellen, was laut Hersteller die Schutzwirkung bei einem Sturz verbessern soll.

Trotzdem fĂŒhlt sich die rund 340 Gramm schwere Kopfbedeckung bei Nutzung nicht wuchtig an; auch die BelĂŒftung ist zumindest auf Kurzstreckenfahrten ausreichend. Gurte, Verschluss und das Verstell-RĂ€dchen zur Anpassung an die KopfgrĂ¶ĂŸe wirken der Preisklasse entsprechend wertig und lassen sich gut bedienen.

Mit MIPS unterwegs

Hersteller Scott wirbt zudem mit einer besonderen Helmkonstruktion aus Innen- und Außenschale, die sich bei einem Sturz leicht gegeneinander verschieben und so die Krafteinwirkung auf den Kopf verringern. Das sogenannte „MIPS Brain Protection System“ wurde Anfang des Jahrtausends in Schweden entwickelt und wird mittlerweile von mehr als hundert Fahrradhelmherstellern verwendet. In einschlĂ€gigen Tests erhĂ€lt es in der Regel gute Bewertungen. Allerdings wird fĂŒr die Technik meist ein Preisaufschlag fĂ€llig.

Auch der Scott La Mokka Plus Sensor spielt preislich in der oberen Liga. 240 Euro kostet der Helm direkt beim Hersteller, im Internet gibt es ihn teilweise auch zu Preisen um die 200 Euro. Allerdings sollten Interessenten bei der Recherche beachten, dass es den La Mokka auch ohne Sensor beziehungsweise Bremslicht und dann fĂŒr teils deutlich unter 200 Euro gibt. Die Investitionen in die Bremslicht-Technik kann fĂŒr Rad-Pendler und alle lohnen, die viel im Stadtverkehr unterwegs sind. Die Warnfunktion könnte den ein oder anderen unaufmerksamen Autofahrer im Berufsverkehr noch einmal wachrĂŒtteln. (SP-X)

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