Intermot 2012: Lautloser Spaß

Rückkehr der Schwalbe

Intermot 2012: Lautloser Spaß
Die Zero S ist das Spitzenmodell des kalifornischen Herstellers. © SP-X

Der Elektroantrieb wird auch bei Motorrädern salonfähig. Auf den Sound muss man verzichten, dafür können die lautlosen Zweiräder auf anderen Gebieten punkten.

Motorradfahren ist eine emotionale Sache. Für die meisten Biker ist das Zweirad ein Hobby und keine Mobilitätslösung .für den Alltag. Es muss also nicht praktisch sein. Solange es Spaß macht und schnell ist, darf es ruhig etwas kosten und gerne einen kräftige Sound haben. Elektromotorräder können vor allem letzteres nicht bieten, bei den anderen Punkten spielen sie aber mit, wie ein Rundgang auf der Motorradmesse Intermot in Köln zeigt.

Vier Modelle von Zero

Wie die Bikes von Zero, einer kalifornischen Marke, die derzeit vier Modelle mit Elektroantrieb anbietet. Der Einsteiger Zero XU ZF2.8 mit einem 20 kW/27 PS Motor kostet 7995 Euro und fährt bis zu 124 km/h schnell, die Kapazität der Batterie beträgt 2,8 kWh. Spitzenmodell ist die S ZF 11.4 mit 40 kW/54 PS, die eine Höchstgeschwindigkeit von 154 km/h erlaubt und eine maximale Batteriekapazität von 11,4 kWh bereithält. Bis zu 220 Kilometer sollen damit in der Stadt möglich sein, auf der Autobahn noch 113 Kilometer. Nächstes Ziel der Amerikaner ist es, die Reichweite auch dort auf bis zu 220 Kilometer zu verlängern.

Etwas langsamer geht es mit den Bikes von Elmoto. Ein 2 kW/2,7 PS starker Elektromotor treibt das eher nach Fahrrad als nach Motorrad aussehende Zweirad bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h an. Im Sportmodus ohne Zulassung sind sogar 65 km/h drin. Mit einem Gewicht von 45 Kilogramm ist es noch einigermaßen handlich und die Reichweite von 65 Kilometer reicht für den Stadtverkehr. Allerdings werden dafür auch rund 4500 Euro fällig. Leistungsstärker ist das neue E-Bike HR-3, das nächsten Sommer auf den Markt kommen soll und zwischen 3000 Euro und 6000 Euro kosten wird. Das 50 Kilogramm schwere Strommotorrad wird von einem 4 kW/5,4 PS E-Antrieb befeuert und fährt bis zu 80 km/h schnell.

Die Schwalbe kehrt zurück

Für Nostalgiker gibt es wieder eine Schwalbe. Jetzt aber ganz modern mit 4 kW/5,4 PS oder 8 kW/11 PS Antrieb und bis zu 140 Newtonmeter Drehmoment. Damit fährt der Klassiker in der schwächeren Version 45 km/h und in der offenen Versionen bis zu 80 km/h. Praktisch: Zum Aufladen kann der Akku herausgenommen werden. Allerdings kostet die neue Schwalbe ab nächstem Frühjahr mindestens 5300 Euro, die stärkere Version gibt es ab 7000 Euro.

Die Firma Kumpan electric zeigt auf der Intermot das Modell 1954, einen Vespa-ähnlichen Roller mit einem 2 kW/2,7 PS starken E-Motor, der den Zweisitzer auf bis zu 54 km/h treibt. Die Reichweite liegt bei bis zu 60 Kilometern, wenn man nicht schneller als bei 45 km/h fährt. Die Preise beginnen bei 2800 Euro.

Flottes E-Bike von Italjet

Auch Peugeot bietet einen Stromroller an. Der E-Vivacity kostet rund 4000 Euro und bietet dafür eine maximale Leistung von 3 kW/4 PS. Damit kommt der 115 Kilogramm schwere Scooter 60 Kilometer weit.

Mehr Fahrrad als Roller, dafür aber nicht weniger flott ist das neue E-Bike von Italjet. Das 30 Kilogramm schwere Diabolo Bike hat eine Reichweite von 80 Kilometern und kostet rund 2500 Euro. Vor allem sieht es aber cool aus. Das wird auch Biker mit Benzin im Blut überzeugen – irgendwann mal. (SP-X)

Vorheriger ArtikelVerkehrsminister prüfen City-Maut
Nächster ArtikelVW feiert zehn Jahre Touareg
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden