Wer keine Garage hat, muss im Winter auf den Scheiben Schnee kehren und Eis kratzen. Nicht jeder Trick erweist sich dabei als gute Idee.
Die beste Idee im Winter ist natürlich, Eis auf den Scheiben erst gar nicht entstehen zu lassen. Dafür gibt es spezielle Abdeckungen mit Magneten, Schlaufen oder Streifen für die Türen. Zur Not tut’s aber auch eine Folie oder Karton, den man unter die Scheibenwischer klemmt.
Ist das Eis aber erst mal da, ist mechanisches Entfernen die klassische Methode. Dafür sollte man jedoch keinesfalls die Scheibenwischer verwenden. Die weichen Gummis bekommen nur allzu schnell Riefen. Mittel der Wahl ist der traditionelle Eiskratzer. Sie sind günstig und finden in jedem Auto Platz. Im Handel werden sogar beheizbare Modelle angeboten, die allerdings in der Regel nicht ausreichend warm werden, um eine schnelle Wirkung zu erzielen.
Sprühen ist besser als kratzen
Erfolgversprechender sind akkubetriebene Eiskratzer, die mit rotierenden Kunststoffklingen der Eisschicht zu Leibe rücken. Generell ist das Entfernen von Eis mit einem Kratzer allerdings keine perfekte Lösung, denn befinden sich unter der gefrorenen Schicht Sand- oder Staubpartikel, sorgen diese für kleine Schrammen im Glas.
Sanfter ist es, Eis mit Hilfe von Flüssigkeiten zu entfernen. Heißes Wasser scheint pfiffig, kann aber die kalten Scheiben platzen lassen. Deshalb schnell wieder vergessen! Eine probatere Alternative sind Scheibenenteiser, die aufgesprüht werden. Bei dickeren Schichten kommen sie allerdings bald an ihre Grenzen.
Motor nicht im Stand laufen lassen
Eine weitere Alternative ist Hitze im Inneren des Fahrzeugs. Allerdings sollte man es sich unbedingt verkneifen, dazu den Motor im Stand warmlaufen zu lassen. Die Straßenverkehrsordnung verbietet nämlich unnötigen Lärm und vermeidbare Abgase. Im Vorteil sind hier Nutzer von E-Autos. Allerdings hat das Einbußen bei der Reichweite zur Folge, die vorher einkalkuliert werden sollten.
Für klare Scheiben kann auch eine einfache Wärmflasche auf dem Armaturenbrett sorgen, die entweder eine halbe Stunde vor dem Losfahren oder bei mäßigen Minusgraden über Nacht dort platziert wird. Die abgestrahlte Wärme taut Eis auf oder verhindert zuvor seine Bildung. Noch besser lassen sich Innenräume mit Heizlüfter im Stand aufwärmen. Hier sollten allerdings nur Produkte verwendet werden, die genau für diese Anwendung vorgesehen sind. Heizlüfter für den Hausgebrauch können im Auto Brände auslösen.
Eine besonders gute und leider auch sehr teure Lösung ist der Einbau einer Standheizung. Gesteuert werden Standheizungen je nach Ausführung über eine Zeitschaltuhr im Fahrzeug oder per Funkfernbedienung. Neue Modelle lassen sich online auch über ein Smartphone beziehungsweise die entsprechende App aktivieren. Die Technik verlangt in der Regel jedoch nach einer Investition auf vierstelligem Niveau. (SP-X)