Die Krise in der Autoindustrie hat auch den Auto- und Industriezulieferer Schaeffler erreicht: der Konzern wird die Prognose für den Umsatz und den Gewinn im Jahr 2019 senken.
Das teilte Schaeffler am Montag am Firmensitz in Herzogenaurach mit. Schaeffler rechnet für die globale Automobilproduktion im Jahr 2019 mit einem Rückgang von 4 Prozent. Am 19. Februar war man noch von einem Rückgang um 1 Prozent ausgegangen.
Für das Jahr 2019 werde mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum von minus 1 bis plus 1 Prozent (vorher plus 1 bis plus 3 Prozent) gerechnet. Die Marge auf den Betriebsgewinn (Ebit) vor Sondereffekten dürfte nur noch in Höhe von plus 7 bis plus 8 Prozent (vorher plus 8 bis plus 9 Prozent) liegen. Der freie Barmittelzufluss vor Ein- und Auszahlungen für Fusionen und Übernahmen soll bei 350 bis 400 Millionen Euro liegen. Vorher war man von rund 400 Millionen ausgegangen.
Schwaches zweites Halbjahr erwartet
Ganz überraschend kommt der Pessimismus freilich nicht: Bereits Anfang Juli hatte Vorstandschef Klaus Rosenfeld gewarnt, dass eine Erholung der Märkte im zweiten Halbjahr 2019 ausbleiben dürfte. „Das zweite Halbjahr wird voraussichtlich schwächer als bislang erwartet. Darauf müssen wir uns proaktiv einstellen“, hatte Rosenfeld der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX gesagt.
Auch am Aktienmarkt setzte sich am Montagabend die Sichtweise durch, dass die schlechten Nachrichten weitgehend eingepreist sind. Nachdem die Aktie auf Tradegate zunächst kräftig fiel, war sie am späten Abend nur noch 1,6 Prozent im Minus. „Das Umfeld ist für den Rest des Jahres weiterhin mit hohen Risiken behaftet“, sagte Klaus Rosenfeld, Vorstandsvorsitzender von Schaeffler. Dies mache eine Anpassung der Wachstums- und Ergebnisprognose erforderlich. „Wir werden gleichwohl alles daransetzen, mit Blick auf die Marge auf Gruppenebene das obere Ende unserer neuen Prognose zu erreichen.“
Umsatz ging zurück
Im zweiten Quartal erwirtschaftete Schaeffler auf Basis vorläufiger Zahlen einen Umsatz in Höhe von rund 3,60 Milliarden Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte er noch bei 3,64 Milliarden Euro gelegen. Währungsbereinigt ging der Umsatz im zweiten Quartal um 2,0 Prozent zurück.
Das Betriebsergebnis (Ebit) fiel von 382 Millionen Euro im Vorjahr auf 253 Millionen Euro. Das Ebit vor Sondereffekten im zweiten Quartal sank auf 284 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte es noch 404 Millionen Euro betragen. Dies entspreche einer Ebit-Marge vor Sondereffekten im zweiten Quartal von 7,9 Prozent (Vorjahr: 11,1 Prozent).
Der freie Barmittelzufluss vor Ein- und Auszahlungen für Fusionen und Zukäufe, eine wichtiger Wert für Investoren, erreichte im zweiten Quartal 6 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte er noch bei minus 5 Millionen Euro gelegen. (dpa)