Der Nutzfahrzeughersteller Scania kämpft mit steigenden Kosten und legt im zweiten Quartal beim Ertrag nur um drei Prozent zu. Zugleich sehen sich die Schweden mit Lieferengpässen der Zulieferer konfrontiert.
Der schwedische Nutzfahrzeughersteller Scania hat im ersten Halbjahr zwar hohe Gewinne eingefahren, dabei aber zunehmend mit steigenden Kosten, Lieferproblemen und Währungsbelastungen zu kämpfen gehabt. Wie das Unternehmen mit Volkswagen als Mehrheitseigner am Donnerstag in Södertälje südwestlich von Stockholm mitteilte, stieg der Nettogewinn in den ersten sechs Monaten um 30 Prozent auf 4,9 Milliarden Kronen (rund 541 Millionen Euro). Im Vorjahr hatte er zu diesem Zeitpunkt noch 3,8 Milliarden Kronen betragen.
Nur drei Prozent zugelegt
Im zweiten Quartal legte Scania beim Ertrag nur noch um 3 Prozent auf 2,4 Milliarden Kronen zu, obwohl die Anzahl ausgelieferter Lastwagen und Busse um 30 Prozent auf 21 235 stieg. Die Scania-Aktie sank nach Bekanntgabe der als enttäuschend eingestuften Zwischenbilanz in Stockholm um 6,9 Prozent auf 124,10 Kronen. VW ist neben den Schweden auch bei deren deutschem Konkurrenten MAN Mehrheitseigner. Wolfsburg will beide Unternehmen zu einer Allianz unter eigenem Dach zusammenbringen. Die MAN-Papiere verloren fast zwei Prozent an Wert.
Scania steigerte seinen Umsatz im ersten Halbjahr um 18 Prozent auf 43,7 Milliarden Kronen - das entspricht rund 4,8 Milliarden Euro. Konzernchef Leif Östling hob für die erste Jahreshälfte den deutlichen Kursanstieg der schwedischen Krone, höhere Kosten und einen veränderten «Markt-Mix» als Bremsfaktoren heraus. Auch habe es Lieferengpässe gegeben. Für die zweite Jahreshälfte kündigte Östling den Ausbau der Produktionskapazität auf 120 000 Einheiten an. Im ersten Halbjahr wurden 40 300 Lastwagen und Busse ausgeliefert. Östling warnte allerdings vor der Gefahr weiterer Engpässe bei Zulieferern. (dpa)