Saab favorisiert jetzt doch keine volle Übernahme durch chinesische Investoren. Allerdings wird die Zeit wieder knapp und ein Konkursverfahren rückt näher.
Der angeschlagene Autohersteller Saab nimmt einen neuen Anlauf beim Kampf gegen den drohenden Konkurs. Der bisherige Mehrheitseigner Victor Muller bestätigte dem Wirtschaftsblatt «Dagens Industri» am Montag, dass die bisher geplante komplette Übernahme durch die beiden chinesischen Autounternehmen Youngman und Pang Da zu den Akten gelegt sei.
Beschäftigte warten auf Lohn
Stattdessen solle es nur eine Teilübernahme geben. Muller will nach diesen Angaben mit dem kleinen niederländischen Unternehmen Swedish Automobile als Eigner verbleiben. Statt des Auto-Großhändlers Pang Da solle außerdem eine chinesische Bank einsteigen. Youngman werde nur einen Anteil von 19,9 Prozent anstelle der bisher geplanten 50 Prozent übernehmen.
Hintergrund der neuen Pläne ist die Weigerung der US-Konzerns General Motors (GM), Lizenzen für eigene Komponenten bei der Saab-Fertigung einem rein chinesischen Unternehmen zu überlassen. Im Stammwerk des schwedischen Autoherstellers liegt die Produktion seit April still. Wegen der bisher nicht ausgezahlten November-Löhne und -Gehälter drohen bis Ende dieser Woche neue Konkursanträge.
Bei Saab im westschwedischen Trollhättan werden wegen Geldmangels und Schulden seit April keine Autos mehr produziert. Sollte das Unternehmen in dieser Woche die überfälligen Löhne und Gehälter für die 3500 Beschäftigten nicht überweisen, gilt ein Konkurs als unausweichlich. (AG/dpa)