Die EU hat im Handelsstreit mit Russland die Welthandelsorganisation WTO um Unterstützung gebeten. Russland will mit einer Sonderabgabe die heimische Autoproduktion schützen.
Der Handelsstreit mit Russland um Importschranken für europäische Autos eskaliert. Die EU bat bei der Welthandelsorganisation WTO um die Einrichtung eines Schiedsgerichts (Panel), teilte die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel mit. Damit treibt die EU den Handelsstreit bei der WTO weiter. Die Europäer hatten sich bereits im Sommer in Genf über die russische Sonderabgabe - eine Recycling-Gebühr - auf Autos beschwert.
Jährlicher Wert von zehn Milliarden Euro
Nach Brüsseler Angaben hat die Abgabe einen jährlichen Wert von zehn Milliarden Euro. «Wir haben alle möglichen Wege probiert, um mit Russland eine für beide Seiten hinnehmbare Lösung zu finden», erklärte Handelskommissar Karel De Gucht.
Seit über einem Jahr gibt es Streit um diese Abgabe, mit der Moskau seine heimische Autoproduktion schützt. Europäische und auch japanische Hersteller sehen sich dadurch auf dem wichtigen russischen Markt benachteiligt.
Der russische Markt wird für die Hersteller immer wichtiger. Neben dem Absatz der Fahrzeuge eröffnen auch die deutschen Hersteller und Zulieferer immer häufiger Fabriken in Russland oder auf den Märkten der russischen Zollunion. (AG/dpa)