Rolls-Royce Phantom: Architektur des Luxus

Weltpremiere in London

Rolls-Royce Phantom: Architektur des Luxus
Der neue Rolls-Royce Phantom. © Rolls-Royce

Wenn Rolls-Royce ein neues Auto vorstellt, dann ist das immer etwas Besonderes. Nun erblickt der neue Phantom das Licht der Welt und bringt die Verantwortlichen zum philosophieren.

Von Axel F. Busse

Als Investitionsgüter spielen sie in einer eigenen Liga und seit ihrem erstmaligen Erscheinen 1925 hat sich das Ereignis nur sieben Mal wiederholt: Ein neuer Rolls-Royce Phantom erlebte Donnerstagabend in London seine feierliche Weltpremiere. Genau wie zu Zeiten des Firmengründers Sir Henry Royce soll es nichts geringeres sein als „das beste Auto der Welt“.

Wie immer, wenn die Luxusmarke der Öffentlichkeit ein neues Produkt zeigt, geht es um mehr als die Versammlung von Spitzentechnologie, höchstem Komfort und edler Handwerkskunst. Im aktuellen Fall sieht der Hersteller das Fahrzeug mit einer tieferen Bedeutung aufgeladen, die sich in dem Begriff „Architektur des Luxus“ subsumiert. Im Unterschied zu Massenherstellern, die zur Kostenreduzierung gemeinsame Plattformen für verschiedene Modelle entwickeln, liege die Zukunft wahrer Luxuriösität in kleinen Stückzahlen und individueller Fertigung.

Erkenntnisgewinn für die Marke

„Diese Erkenntnis war ein Moment der Klarheit über die Bestimmung von Rolls-Royce“, sagt Torsten Müller-Ötvös, Vorstandschef von Rolls Royce Motor Cars. Die Architektur des Luxus“, ergänzt Entwicklungschef Philip Koehn, werde auch das prägende Element künftiger Rolls-Royce-Schöpfungen sein, nicht nur für das SUV-Projekt Cullinan, sondern auch die Nachfolgemodelle „von Ghost, Wraith und Dawn werden auf dieser Architektur fahren“.

Zentraler Werkstoff dieser Architektur ist Aluminium. Insgesamt sei die Karosseriestruktur damit nicht nur leichter, sondern auch um etwa 30 Prozent steifer als die Spaceframe- Konstruktion des Vorgängers. Kernstück des Antriebs ist ein 6,75 Liter großer V12-Motor, der 571 PS leistet.

Das ZF-Achtgang-Getriebe hat die Aufgabe, maximal 900 Newtonmeter Drehmoment so für die Hinterachse zu portionieren, dass die sprichwörtliche anstrengungslose Beschleunigung mit dem Reibwert des Straßenbelags in Einklang bleibt. „Vorausschauendes Fahren“ sollen zwei Kameras gewährleisten, die auf die vor dem Phantom liegende Fahrbahn ausgerichtet sind und Daten für die angemessene Fahrwerks-Einstellung liefern.

Ruhe im Innenraum

Um den Insassen noch mehr Ruhe zu gönnen, gibt es 6mm-Doppelverglasung rundum, ferner wurden rund 130 Kilogramm Dämm- und Isolationsmaterial verbaut. Dass ein komplettes Arsenal an Warn– und Assistenzsystemen an Bord ist, darf vorausgesetzt werden, für Annehmlichkeiten wie Head-Up-Display, WLAN-Hotspot und ein Navigationssystem aktuellster Generation gilt gleiches.

Bei der Konzeption des neuen Armaturenbretts habe ein künstlerischer Ansatz die Hand geführt, sagt Design-Direktor Gilles Taylor. Kunst, ihre Sammlung und Pflege, sei ein wichtiger Aspekt des Lebensstils zahlreicher Kunden, weshalb der sich auch in ihrem Automobil widerspiegeln solle.

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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