Trotz der Drosselung der Förderung wird der Ölpreis in diesem Jahr nur leicht ansteigen. Laut Roland Berger wird die amerikanische Schieferölförderung zur einem kontinuierlichen Niveau beitragen.
Der Ölpreis wird in diesem Jahr trotz der im November 2016 von der OPEC beschlossenen Drosselung der Förderung nur leicht ansteigen. Laut der diesjährigen Studie "Oil Price Forecast - Who predicts best?" von Roland Berger erwarten die seit 2009 stets treffsicheren Institutionelle Organisationen wie die New York Mercantile Exchange (NYMEX), die US-Energiebehörde EIA und die OECD ein Preisniveau von durchschnittlich 50 Dollar pro Barrel. 2016 lag der Preis im Jahresmittel bei 43 Dollar.
"Seit 2014 ist der Ölpreis wegen Überkapazitäten unter Druck", sagt Walter Pfeiffer, Partner von Roland Berger. Dass der Anstieg nur relativ leicht ausfalle hänge mit dem „starken Ausbau der amerikanischen Schieferölförderung und deren sinkenden Kosten zusammen."
Fracking garantiert obere Preisgrenze
Deren Kosten lagen 2014 noch bei 80 Dollar für eine kostendeckende Förderung. Mittlerweile arbeitet die Fracking-Industrie bereits für rund 40 Dollar pro Barrel profitabel.
"Hinzu kommt, dass die Schieferölfirmen ihre Produktion sehr schnell nach oben fahren können, wenn der Ölpreis ansteigt", so Pfeiffer weiter. Durch diese Flexibilität garantiere die amerikanische Industrie, die sich vom Importeur zum Exporteur entwickelt hat, eine obere Preisgrenze, die die OPEC-Staaten nicht einfach überspringen können. "Aus unserer Sicht ist daher ein längerfristiges Szenario mit Ölpreisen um 50 Dollar wahrscheinlich", sagt Pfeiffer. (AG/TF)