Renault mit Milliardenverlust in 2020

Fehlende Elektronikbauteile

Renault mit Milliardenverlust in 2020
Der Renault Mégane eVision ist 4,21 Meter lang. © Renault

Renault musste für 2020 einen Milliardenverlust vermelden. In diesem Jahr bereitet dem Autobauer der Mangel bei Elektronikbauteilen Sorgen.

So hat der französische Autobauer im vergangenen Jahr vor allem wegen tiefroter Zahlen beim japanischen Partner Nissan einen Rekordverlust von acht Milliarden Euro eingefahren. 2019 hatte es noch einen vergleichsweise kleinen Verlust von 141 Millionen Euro gegeben, wie Renault am Freitag in Boulogne-Billancourt bei Paris mitteilte.

Der Konzernumsatz sank 2020 um 21,7 Prozent auf 43,47 Milliarden Euro.

Abbau von 15.000 Stellen

Der Hersteller steckt seit längerer Zeit in der Krise und wurde zudem von den wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie getroffen. Renault hatte bereits den Abbau von weltweit 15 000 Stellen und Kosteneinsparungen von rund drei Milliarden Euro angekündigt.

Der Autobauer habe vier Milliarden Euro einer staatlich garantierten Kreditlinie von bis zu fünf Milliarden Euro in Anspruch genommen, hieß es aus dem Unternehmen. Renault ist mit 43,4 Prozent an Nissan beteiligt.

Engpass bei Halbleitern

Für dieses Jahr kalkuliert Renault wegen mangelnder Elektronikbauteile damit, voraussichtlich rund 100.000 Autos weniger bauen zu können als zunächst geplant. Der Grund dafür liegt in den Engpässen bei wichtigen Halbleiter-Produkten wie Elektronik-Chips und Sensoren. Dieser Mangeln an Chips alarmiert auch die deutsche Autoindustrie.

Renault erwartet einen besonders ausgeprägten Mangel im Zeitraum von April bis Ende Juni. Im zweiten Halbjahr solle dann so weit wie möglich aufgeholt werden. Die Lage sei aber schwer einzuschätzen und verändere sich von Stunde zu Stunde, hieß es aus dem Unternehmen.
Der französische Konzern setzte im vergangenen Jahr 2,95 Millionen Fahrzeuge ab, das war ein Minus von 21,3 Prozent. (dpa)

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