Die Anhänger des Renault R4 begehen das 50. Jubiläum des kultigen Franzosen standesgemäß. Auf dem Nürburgring werden 132 Fahrzeuge am Samstag ihre Runden ziehen. Die Veranstalter hoffen, dass alle Oldtimer die Fahrt durch die „Grüne Hölle“ überstehen.
Von Thomas Flehmer
Das Beste kommt zum Schluss. Acht Millionen Mal wurde der Renault R4, der ab 1965 nur noch Renault 4 hieß, von 1961 bis 1992 gebaut, allein 900.000 Exemplare bewegten sich auf deutschen Straßen. Zum 50. Geburtstag treffen sich am Samstag einige der letzten verbliebenen Exemplare samt Fahrern, Freunden und Anhängern auf dem Nürburgring. "132 R4 sowie rund 300 andere Schätzchen vom R4-Vorgänger 4 CV über den R8 bis hin zu aktuellen sportlichen Renault-Modellen haben sich angemeldet Und 30 Alpine werden auch zu begutachten sein", sagt Sabine Krause-Holtermann der Autogazette.
Weltrekordfahrt durch die "Grüne Hölle"
Die erste Vorsitzende des Bundesverbandes Deutscher Alpine und Renault Clubs (D’ARC), erblickte zwar erst fünf Jahre nach dem Produktionsbeginn des Renault 4 das Licht der Welt, veranstaltet aber mit ihrem Verband bereits zum sechsten das Treffen der R4-Freunde, die am Samstag am Rande der World Series by Renault das halbe Jahrhundert besonders begehen wollen.
Die 132 R4 sollen am Samstagabend zur inoffiziellen Weltrekordfahrt auf dem Nürburgring antreten. "Wir haben ab 18.00 Uhr eine Stunde zur Verfügung. So eine lange Schlange nur mit Renault4-Fahrzeugen gab es noch nie", sagt Krause-Holtermann. Nach einer Einführungsrunde dürfen die französischen Kultautos "wohl noch zwei weitere Runden drehen", ehe dann wieder abgewunken wird.
Feier mit 300 Gästen
Nach der Fahrt über den Traditionskurs steht dann die Feier mit über 300 geladenen Gästen aus Frankreich, Belgien, Luxemburg oder Österreich an. Neben dem Chef der Renault Classic-Abteilung aus Paris kommt für die Renault-Freunde mit dem ehemaligen Rennfahrer Jean Ragnotti ein ganz spezieller Gast auf den Ring, der früher neben dem R4 auch den R5 oder den R10 zu Erfolgen im Motorsport brachte. Aber letztendlich will sich die Szene den Gästen präsentieren.
Ein Quiz soll zudem den Wissensstand der Teilnehmer über das Jubiläums-Fahrzeug testen, weiterhin werden spezielle Preise für den ältesten und jüngsten Teilnehmer sowie das älteste Modell und den am weitest angereisten Besucher vergeben, der über 920 mit seinem Oldtimer in die Eifel zurücklegen muss.
Zittern über 20 Kilometer
Nach den turbulenten Wochen der Organisation blickt Krause-Holtermann der Veranstaltung nun ganz beruhigt entgegen. Es ist alles organisiert und die Erfahrung der fünf vorangegangenen Veranstaltungen hat ein wenig mitgeholfen, nicht zu viel Nervosität aufkommen zu lassen.
Eine Sache bereitet der Vorsitzenden doch noch Probleme. Sie hofft, dass Mensch und Material die Weltrekordfahrt auf der über 20 Kilometer langen Nordschleife durchstehen: "Die Rennstrecke an sich ist nicht ganz ohne für solche Fahrzeuge. Zudem sind auch ungeübte Fahrer mit im Feld." Und nach einer Stunde muss der Traditionskurs wieder geräumt sein.