Die Renault-Nissan-Allianz will bis 2022 14 Millionen Autos pro Jahr verkaufen. Gemeinsam mit Mitsubishi sollen in diesem Zeitraum zehn Milliarden Euro an Synergien pro Jahr eingespart werden.
Die Renault-Nissan-Allianz setzt sich neue und ambitionierte Ziele. Mit der am Freitag verkündeten Strategie «Alliance 2022» greift das französisch-japanische Unternehmen nach der Krone des weltgrößten Autoherstellers.
«Wir setzen heute einen Meilenstein für unser Unternehmen und ihre Mitglieder», sagte Renault-Nissan-Chef Carlos Ghosn am Freitag in Paris, «bis 2022 sind 14 Millionen verkaufte Einheiten pro Jahr vorgesehen, die Umsätze sollen auf 240 Millionen Euro jährlich ansteigen.» Die Alliance verkaufte im ersten Halbjahr 5,27 Millionen Fahrzeuge, der Volkswagen-Konzern setzte knapp sechs Millionen Einheiten ab. Im vergangenen Jahr verkaufte die Renault-Nissan-Alliance, zu der auch noch Dacia oder Lada gehören, knapp zehn Millionen Fahrzeuge.
Zwölf Elektroautos bis 2022
Neben der Verkaufs- und Umsatzsteigerung erwartet Ghosn durch die Nutzung gemeinsamer Plattformen, Antriebsstränge und Technologien Synergien von zehn Milliarden Euro pro Jahr. Derzeit werden rund fünf Milliarden eingespart. Die französisch-japanische Allianz hatte im vergangenen Jahr den japanischen Mitbewerber Mitsubishi eingegliedert, nachdem dort Unregelmäßigkeiten bei der Fertigung von Nissan-Modellen bekannt geworden waren.
Zugleich kündigte Ghosn an, in den kommenden fünf Jahren insgesamt zwölf rein batteriebetriebene Autos im Portfolio zu haben und somit die Marktführerschaft auf dem Elektrosektor zu untermauern. Ab 2020 soll eine komplett neue Elektromotoren-Familie Reichweiten von bis zu 600 Kilometern bieten.
Logo neu - Name bleibt bestehen
Zusätzlich werden 40 Modelle mit autonomen Fahrfunktionen entwickelt. Im Zuge der Strategie soll 2022 ein so genanntes Roboter-Auto ohne eigenen Fahrer selbstständig vorfahren. Auch soll die Allianz in diesem Jahr dann zu einem der wichtigsten Anbieter von Robot-Taxi-Services avancieren.
Zugleich ziert nun ein neues Logo die Allianz, auf der nun auch der Name Mitsubishi Platz findet. Der Name der seit 1999 bestehenden Renault-Nissan-Allianz bleibt aber auf Anfrage der Autogazette unangetastet und Mitsubishi außen vor. Vor allem auch deshalb, weil Ghosn weiter Partnerschaften nicht ausschließt. «Wir wachsen mit drei eigenen Unternehmen mit der Effizienz von einer Gesellschaft. Bis 2022 wollen wir weiter wachsen mit drei Unternehmen oder mehr.» (AG/TF)