Renault Mégane: Bremsen als Schwachpunkt

Renault Mégane: Bremsen als Schwachpunkt
Die Kombiversion (Grandtour) des Renault Megane ist 4,63 Meter lang. © Renault

Der Renault Mégane ist mittlerweile in vierter Generation auf dem Markt. Der Kompakte will vieles besser machen als der Vorgänger – auch beim TÜV.

Der aktuelle Renault Mégane ist seit Anfang 2016 auf dem Markt. Die vierte Generation des französischen Kompakt-Fahrzeugs setzt dabei auf ein ansprechendes, aber nicht polarisierendes Design und auf Komfort.

Anders als bei der dritten Generation beschränkt sich Renault beim Mégane auf zwei Karosserievarianten: das klassische Steilheck und die Kombiversion Grandtour. Coupé und Cabrio fielen bei dem Rotstift zum Opfer. Mit 4,36 Metern ist der Fünftürer etwas größer als der Vorgänger.

Geräumiger Innenraum

Der Innenraum ist entsprechend geräumig, das Kofferraumvolumen mit Werten zwischen 384 und 1.247 Litern aber durchschnittlich. Der ebenfalls mit ordentlichen Platzverhältnissen vorfahrende Grandtour streckt sich auf eine Länge von 4,63 Metern und bietet je nach Stellung der Rücksitzlehnen ein Gepäckvolumen von 521 bis 1.504 Litern. Legt man noch die Rückenlehne des Beifahrersitzes um (Serie ab der Ausstattungslinie Intens) passen Gegenstände bis zu einer Länge von 2,70 Meter ins Fahrzeug.

Beide Varianten fallen im Vergleich zum Vorgänger durch ein ansprechenderes Design auf. Auffällig sind die c-förmig um die in LED-Technik ausgeführten Scheinwerfer gezogenen Tagfahrlichter, die es in den höheren Komfortniveaus gibt.

Das Cockpit wird von einem großen Touchscreen dominiert, über die die Bedienung der von Navigation, Telefon, Fahrerassistenten und Komfortfunktionen gesteuert wird. Anfang 2020 erhielt der Mégane ein Facelift. LED-Scheinwerfer sind nun Serie, außerdem gibt es einen leicht überarbeiteten Stoßfänger und eine ebenso vorsichtig modifizierte Heckpartie.

Seit Facelift auch als Plug-in-Hybrid

Renault hat Benziner und Diesel für den Mégane im Programm, seit dem Facelift ist auch ein Plug-in-Hybrid mit einer Systemleistung von 158 PS zu haben.

Das Benzinerangebot bietet eine breit gefächerte Auswahl, die von 100 PS bis zum Spitzenmodell mit 300 PS reicht und immer mit Turbounterstützung daherkommt. Über dem 1,2-Liter-Vierzylinder-Basisbenziner gab es noch eine Ausbaustufe mit 132 PS. 2018 wurde der 1.2er von einem 1,3-Liter-Vierzylinder abgelöst, der mit 115 PS (bis 2020), 140 PS und 160 PS erhältlich war beziehungsweise ist.

Beim „GT“ (bis 2018) kam ein 1,6-Liter mit 205 PS zum Einsatz, der unter anderem mit Allradlenkung, Sportfahrwerk und sportlichen Design-Extras aufwartete. Darüber angesiedelt war der R.S. mit einem 206 kW/280 PS starken 1,8-Liter, der auch die Grundlage für den R.S. Trophy dient. Die 300 PS des Top-Aggregats wollen natürlich gefüttert werden. Der Normverbrauch von 8 Litern dürfte wie die 7 Liter beim GT nur bei sehr zahmer Nutzung der Leistung zu erreichen sein. Die anderen Benziner warten mit Durchschnittsverbräuchen zwischen 5,2 und 6 Litern auf.

Diesel ab 90 PS

Bei den Dieseln beginnt das Leistungsband bei 90 PS und 110 PS (jeweils 1,5 Liter Hubraum) und reicht über einem 1,6-Liter mit 130 PS und 163 PS (GT). Zwischen 2019 und 2020 gab es zudem einen 1,7-Liter mit 150 PS. Mittlerweile beschränkt sich die Auswahl auf einen 1.5er mit 115 PS, den es auch mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG) gibt.

Für viele Triebwerke bot Renault als Alternative zum manuellen Sechsganggetriebe ein DSG mit sechs oder sieben Gängen an. Die Durchschnittsverbräuche der Selbstzünder liegen zwischen 3,5 und 4 Litern.

Fünf Ausstattungsvarianten

Mit fünf Ausstattungslinien deckt Renault ein breites Band an Komfortwünschen ab. Bei der von Erstkäufern am meisten nachgefragten beliebtesten Linie „Intens“ sind unter anderem 16-Zoll-Leichtmetallräder, automatische Parkbremse, schlüsselloser Zugang, Fernlichtassistent, Verkehrszeichenerkennung und Klimaautomatik im Lieferumfang inbegriffen.

Außerdem sind dann das Multimediasystem „R-Link“ mit moderner Handy-Einbindung und ein Fahrmodus-Wahlschalter an Bord. Massagesitze oder ein Head-up-Display sind genauso erhältlich wie ein beheizbares Lenkrad. Neben den drei Komfortniveaus „Life“, „Experience“ und „Intens“ lohnt sich noch der Blick auf die luxuriöse „Bose Edition“ mit einem Soundsystem des gleichnamigen Herstellers und die sportlich gestaltete „GT Line“ an. Beim NCAP-Crashtest erreichte der Mégane 2016 eine Fünf-Sterne-Bewertung.

Bremsen als Schwachpunkt

Die gute Nachricht: Der Mégane der vierten Generation schlägt sich deutlich besser als sein Vorgänger beim TÜV. Die weniger gute Nachricht lautet: So richtig überzeugen ist der Auftritt bei der TÜV-Hauptuntersuchung (HU) immer noch nicht.

Die TÜV-Prüfer bemängeln die Bremsanlage – hier besonders die Bremsscheiben – und die Achsaufhängung. Achsfedern und Lenkung sind dagegen bislang unauffällig. Bei den Prüfpunkten Licht und Umwelt schlägt sich der Franzose bislang ganz wacker.
Fazit: Der Renault Mégane sieht gut aus, bietet ordentliche Platzverhältnisse und je nach Ausstattungsvariante viel Komfort und Extras wie etwa Allradlenkung. Für ältere Gebrauchtexemplare muss man rund 8.000 Euro investieren. (SP-X)

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