Renault Deutschland streicht Fluence und Latitude

Erfolglose Modelle

Renault Deutschland streicht Fluence und Latitude
Renault bietet den Latitude in Deutschland nicht mehr an. © Renault

Renault hat in Deutschland zwei Modelle aus dem Angebot gestrichen. Dabei ist der Versuch, in der oberen Mittelklasse zu landen, erneut gescheitert.

Renault stellt den Verkauf der Modelle Latitude und Fluence in Deutschland ein. Als Grund nennt der Importeur schwache Verkaufszahlen: Die beiden Stufenhecklimousinen kommen im laufenden Jahr lediglich auf 105 beziehungsweise 117 Neuzulassungen. Verkauft werden nun nur noch die bereits an Händler ausgelieferten Modelle. Nicht betroffen von dem Aus ist die Elektroversion des Fluence, die in ihrer kleinen Marktnische immerhin knapp 200 Käufer gefunden hat.

Renault Latitude mit fairen Preisangebot gescheitert

Mit der Einstellung des Latitude zieht sich Renault erneut aus der oberen Mittelklasse zurück. Bereits der zwischen 2002 und 2009 angebotene Vorgänger Vel Satis scheiterte. Trotz unbestrittener Qualitäten war er mit seinem unkonventionellen Steilheck-Design der konservativen Dienstwagen-Kundschaft nicht vermittelbar. Beim 2011 eingeführten Latitude wechselten die Franzosen daher die Strategie und stellten ein formal eher biederes Modell auf die Beine – allerdings erneut ohne Erfolg.

Die konservativ gezeichnete Limousine vom Format eines Audi A6 wurde ausschließlich mit Vollausstattung angeboten und war sogar mit einem bulligen Sechszylinder-Diesel bestellbar. Trotz fairer Preise ab 30.500 Euro konnte sie sich nie gegen die deutschen und japanischen Wettbewerber durchsetzen. Zum Vergleich: Vom Marktführer Audi A6 wurden im gleichen Zeitraum rund 44.000 Fahrzeuge verkauft, und selbst Exoten wie der Lexus GS fanden fast dreimal so viele Käufer wie der Franzose. Am fehlenden Premium-Profil des Latitude dürfte auch seine koreanische Herkunft Anteil haben. Die technische Basis stammt nämlich vom SM5 der Renault-Tochter Samsung. Während der mutige Vel Satis bereits auf dem Weg zum gefragten automobilen Klassiker ist, wird der Latitude zumindest in Deutschland wohl eher eine Randnotiz bleiben.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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