Großzügig, sicher, meist komfortabel sind Attribute des Renault Laguna. In die Jahre gekommen harpert es oft an der Verarbeitungsqualität. Hinweise für die Suche nach einem Gebrauchten.
Bei den Gebrauchtwagenpreisen können die Franzosen ja meist glänzen. Das ist beim ersten Renault Laguna ab 1994 so, und auch der Type G gebaut zwischen 2001 und 2007, ist mittlerweile günstig zu haben. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten, und der ist beim Laguna die Verarbeitungsqualität.
Mit „Nasenpflaster“
Den Laguna (Type G) gab es als Limousine und Kombi. Die zweite Generation des Mittelklasse-Franzosen ist vor allem durch ein graues Element zwischen Motorhaube und Kühlergrill zu erkennen, im Volksmund „Nasenpflaster“ genannt. Vor allem der Kombi war in Deutschland beliebt und ist auf dem Gebrauchtwagenmarkt häufig zu finden.
Auf den bis zu 4,71 Metern Länge finden nicht nur fünf Personen ausreichend Platz, sondern auch genügend Gepäck für die lange Reise. Interessenten sollten mindestens eine der mittleren Ausstattungen Expression oder Dynamic wählen.
Qual der Wahl
Die Auswahl an Motoren ist groß. Zwischen sieben Benzinern und fünf Dieselmotoren konnten Kunden damals wählen, die Leistung reicht vom 1,9-Liter-Diesel mit 68 kW/92 PS, über den Basisbenziner mit 79 kW/107 PS bis zum 3,0-Liter-Turbobenziner mit 157 kW/207 PS. Doch nur die wenigsten Antriebe sind empfehlenswert. Die Basismotoren sind mit der mindestens 1,3 Tonnen schweren Karosserie schnell überfordert und die großen Benziner sind sehr durstig.
Mit der goldenen Mitte, dem 2,0-Liter-Vierzylinder mit 99 kW/135 PS oder 103 kW/140 PS und dem 1,9-Liter-Diesel mit 88 kW/120 PS ist man gut unterwegs.
Ab 2003 gab es dafür auch Rußfilter. Doch die Triebwerke sind nicht alle besonders zuverlässig. Bei den Dieseln gibt es häufig Probleme mit dem Turbolader, verschlissenen Kupplungen und der Einspritzpumpe. Auch die Getriebe vertragen anscheinend das hohe Drehmoment nicht und machen oft Ärger.
Sicherheitstechnik
Der Laguna bietet Komfort und Sicherheit. Sechs Airbags und ESP zählen von Anfang an zur Serienausstattung. Beim Euro-NCAP-Crashtest erzielte der Franzose 2003 fünf Sterne. Praktisch zeigt sich das schlüssellose Zugangssystem – wenn es denn funktioniert, und das ist nicht immer der Fall. Zum Problemkatalog kommen noch die verschleißanfällige Lenkung und die labilen Achsgelenke. Beim TÜV-Mängelbericht schneidet der Laguna G deshalb deutlich schlechter ab als der Durchschnitt. Dafür ist Rost beim Laguna kein Problem, weder an der Karosserie noch an der Auspuffanlage.
Ab 1.500 Euro wird der Franzose angeboten. Doch ein vermeintlich preiswertes Angebot kann schnell teuer werden. Vor allem dann, wenn die Vorderachse und die Lenkung im Lauf der Jahren nicht überholt wurden. Interessenten sollten auf jeden Fall eine intensive Probefahrt unternehmen und auf Klappergeräusche achten. (spx)