Renault Scenic E-Tech Electric: Nachhaltig auf Reisen

Renault Scenic E-Tech Electric: Nachhaltig auf Reisen
Dem Renault Scenic E-Tech Electric kommt für die Transformation der Marke eine wichtige Rolle zu. © Renault

Renault hat auf der IAA Mobility am Montag die Weltpremiere des Scenic E-Tech Electric gefeiert. Das Elektroauto spielt für die Transformation der Marke eine besondere Rolle.

Ihm kommt eine „Schlüsselposition zu“, wie Renault-Markenchef Fabrice Cambolive gerade im Interview mit der Autogazette gesagt hat. Doch warum misst Renault gerade dem Familienauto Scenic eine solche Bedeutung zu? Warum ist er für Cambolive wichtiger als beispielsweise der R5 oder der R4, zwei Ikonen der Marke?

Weil sich Renault als eine der nachhaltigsten und auch innovativsten Marken für die Zukunft positionieren will – und genau das könne man mit dem Scenic tun, so Cambolive. So verfügt er unter anderem über ein Solar-Panoramaglasdach. Es kommt dank der so genannten Ampli-Sky-Technologie ohne Rollos aus. Möglich wird das dadurch, dass sich das Glas in Bruchteilen einer Sekunde bei entsprechender Sonneneinstrahlung eintrübt oder transparent wird. Die Kundinnen und Kunden haben dabei die Möglichkeit, für diese Anpassung vier Stufen zu wählen. Verlässt die Fahrerin oder der Fahrer das Auto, aktiviert sich ein Milchglasmodus. Das Solarbay-Glasdach lässt sich dabei auch per Sprachsteuerung über den Google Assistant steuern.

Solardach als Beweis für Technologieanspruch

Renault hat den Scenic mit einem Solardach ausgestattet, es verdunkelt sich automatisch. Foto: Renault

Dieses Solardach sei ein „gutes Beispiel für unseren Technologieanspruch und unsere Liebe zum Detail“, sagt Cambolive. Mit Blick auf den Nachhaltigkeitsaspekt setzt Renault im Scenic auf einen hohen Anteil von recycelten Materialien. In ihren Fahrzeugen wollen die Franzosen bis 2030 den Anteil der Recyclingmaterialien auf 33 Gewichtsprozent deutlich erhöhen. Derzeit bestehen bereits 24 Prozent der Masse der verwendeten Werkstoffe aus Rezyklaten.

Bei Motorhaube und Türen kommt zu 80 Prozent recyceltes Aluminium zum Einsatz. Noch höher ist der Anteil im Innenraum: bei den Ausstattungen Techno und Esprit Alpine sind die Sitzbezüger zu 100 Prozent aus recyceltem Stoff.

Scenic mit Länge von 4,47 Meter

Was für die Kunden indes noch wichtiger sein dürfte als ein hoher Recyclinganteil ist der Platz und die elektrische Reichweite. Im Vorfeld der IAA hatte Cambolive bereits die guten Platzverhältnisse im Scenic gelobt – ein Aspekt, auf den es gerade Familien ankommt, die zur primären Zielgruppe des Scenic gehören.

Optisch ansprechend: der Renault Scenic E-Tech Electric mit dem großen Zentraldisplay. Foto: Renault

Mit einer Länge von 4,47 Meter, einer Höhe von 1,86 Meter und einer Breite von 1,57 Meter entspricht der Scenic in etwa bei den Abmessungen dem nicht elektrischen Vorgängermodell. Dank der schlanken Batterie und dem flachen Innenraumraumboden verfügt der Scenic, der auf der CMF-EV-Plattform basiert, über ein gutes Raumgefühl, wie eine erste Sitzprobe zeigt. So bietet er im Fond einen Knieraum von 27,8 Zentimetern und eine Kopffreiheit von bis zu 88,4 Zentimetern in den Versionen mit Solarbay-Dach. Das wird auch durch den Verzicht auf das Rollo möglich.

Im Innenraum stehen den Passagieren übrigens Ablagemöglichkeiten mit einem Volumen von 38,7 Liter zur Verfügung. Der Kofferraum bietet Platz für 545 Liter Gepäck, bei umgelegter Rückbank sind es 1607 Liter bei einer Beladung bis zum Dach.

Zwei Batteriegrößen zur Wahl

Der Renault Scenic E-Tech Electric spricht mit seinen Abmessungen gerade Familien an. Foto: Renault

Mit Blick auf den Antrieb fährt der neue Scenic mit einer 60 kWh und einer 87 kWh starken Batterie vor, die Reichweiten von 420 beziehungsweise über 620 Kilometer ermöglichen sollen. Daneben können die Kundinnen und Kunden zwischen zwei Leistungsstufen wählen: es steht eine Variante mit einer Leistung des E-Motors von 170 PS (280 Nm Drehmoment) und eine mit 220 PS Leistung (300 Nm) zur Wahl Damit sollen ausgesprochen sportliche Fahrleistungen möglich sein.

Mit der geringeren Motorleistung wird der Sprint auf Tempo 100 in 9,3 Sekunden erledigt, bei der Topmotorisierung sind es 8,4 Sekunden. Als Spitzengeschwindigkeit werden 150 km/h bzw. 170 km/h angegeben. Bei all dem soll der Verbrauch je nach Ausstattung zwischen 15,3 bis 15,7 kW auf 100 Kilometer liegen. Ist die Batterie leer, so lässt sie sich an einem Schnelllader mit einer Leistung von 150 kW wieder aufladen. Renault verspricht eine optimierte Ladekurve. Sprich: der Akku soll sich über einen längeren Zeitraum mit einer hohen Leistung wieder aufladen lassen. Nun wird die Kundschaft entscheiden, ob der Scenic deren Erwartungen erfüllt und zu einem Erfolgsmodell für die Franzosen wird. Der erste Eindruck jedenfalls überzeugt.

Keine Beiträge vorhanden