Der Blick auf die Absatzzahlen von Renault sprechen eine klare Sprache: der Renault Zoe war im Vorjahr mit 30.400 Zulassungen in Deutschland das erfolgreichste Modell des französischen Autobauers.
Damit ist der Zoe, der seinen Absatz verdreifachen konnte, zugleich das erfolgreichste Elektroauto in Deutschland. Diese Position nimmt der Zoe seit 2015 bereits zum sechsten Mal ein.
„Der Durchbruch der Elektromobilität ist endgültig da, und Renault ist hier in der Pole Position“, ist Deutschland-Chef Uwe Hochgeschurtz überzeugt, wie er am Dienstag auf einer digital abgehaltenen Pressekonferenz sagte. Wie der Manager sagte, sei damit zum ersten Mal ein Elektroauto das erfolgreichste Modell in einem Jahr gewesen. Im Vorjahr wurden vom Zoe – insbesondere getrieben von der erhöhten Kaufprämie – mehr Einheiten abgesetzt als in den sechs Jahren zuvor. Mit seinem Absatz hat der Zoe auch maßgeblich dazu beigetrage, dass sich für Renault die Verluste im zurückliegenden Jahr mit 125.318 Zulassungen mit 4,4 Prozent im Rahmen gehalten haben.
Paradigmenwechsel bei den Antrieben
Dieser Trend zur Elektromobilität ist für Hochgeschurtz unumkehrbar. 2020 habe einen Paradigmenwechsel bei den Antrieben hin zur Elektromobilität gebracht. Der im Vorjahr eingeleitete Boom zur E-Mobilität werde sich auch in den kommenden Jahren fortsetzen – und das nicht nur bis zum Jahr 2025. Dem Jahr also, bis zu der die Kaufprämie für Elektroautos bisher ausgelobt wurde.
Dafür habe auch die EU mit ihren verschärften Klimazielen gesorgt, die bis zum Jahr 2030 eine Reduktion der Treibhausgasemissionen von 55 Prozent vorsehen. Die sich daraus ableitenden CO2-Grenzwerte für die Autobauer bedeuten nichts anderes, dass die Flottenziele nur mit einem entsprechend großen Anteil an Elektroautos zu erreichen sind. Auch deshalb ist Hochgeschurtz überzeugt, dass dieses Jahrzehnts der E-Mobilität gehöre. „Sie ist die einzige Technologie, mit der diese Ziele erreichbar sind.“ Es gebe schlicht keine Alternative zur E-Mobilität, zumindest nicht im Pkw-Bereich.
Bekenntnis zu Plug-in-Hybriden
Dass diese Klimaziele und die kommende Abgasnorm EU7 auch das Ende von Kleinwagen wie dem Twingo oder Clio einläutet, glaubt Hochgeschurtz nicht. Natürlich werde es immer kostspieliger, diese Abgasnormen zu erreichen. Doch gerade die im Renault-Konzern vorhandenen Technologie würden es ermöglichen, auch diese Autos in Zukunft noch erfolgreich absetzen zu können. So gibt es den Twingo nicht nur seit Ende des vergangenen Jahres auch als reine Elektroversion, sondern auch der Clio wird als Hybridvariante angeboten. Neben den reinen E-Antrieben spielen für Hochgeschurtz perspektivisch dann auch die Plug-in-Hybride eine Rolle, die man beispielsweise für den Captur oder auch den Megane anbietet.
Dass Plug-in-Hybride derzeit arg in der Kritik stehen, weil sie mit Blick auf die angegebenen Verbräuche in der Realität nicht das halten, was sie auf dem Papier versprechen, ist dem Manager bewusst. Doch er verweist darauf, dass man mit diesen Antriebsart das Gros seiner Strecken rein elektrisch und damit emissionsfrei zurücklegen könne. Vorausgesetz natürlich, die Batterie wird regelmäßig aufgeladen.
Acht E-Autos bis 2022
So wie Renault sein Angebot bei den Plug-in-Hybriden ausbaut, werde man es auch weiter bei den reinen E-Autos erweitern. Bereits 2022 werde man acht reine E-Autos im Angebot haben. Und auch bei der Tochter Dacia geht es ab Mitte des Jahres mit der E-Mobilität los. Dann kommt der Dacia Spring auf den Markt. Ein Auto mit einer Reichweite von 225 Kilometer.
„Mit dem Dacia Spring werden wir Elektromobilität für jeden erschwinglich machen“, verspricht Hochgeschurtz. Zum Preis schweigt er sich indes noch aus. Doch ein Preis von unter 20.000 Euro dürfte hier als wahrscheinlich gelten. „Elektromobilität à la Renault ist erschwinglich. Wir sind überzeugt: das Elektroauto ist kein Produkt nur für die oberen 10.000“, so der Deutschlandchef.