Was früher das Reserverad war, ist heute das Reifenpannen-Set. Es bietet eine Vielzahl von Vorteilen. Dazu gehören Platz- und Gewichtsersparnis.
Was in der Automobilwelt früher das Reserverad war, ist heute das Pannenset. Längst hat es sich bei den Automobilherstellern durchgesetzt, weil es im Vergleich zum Zusatzreifen deutlich Gewicht und Platz spart.
Ein Reserverad wiegt bis zu 20 Kilogramm und beansprucht wertvollen Stauraum im Kofferraum. Sein Wegfall wirkt sich positiv auf den Verbrauch aus und schafft Platz für Gepäck oder Technik. Für Pannensets spricht auch, dass Reifenpannen seltener geworden sind, da die Widerstandsfähigkeit der Reifen in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen hat.
Einfache Funktionsweise
Die Funktionsweise und Anwendung eines Pannensets ist einfach. Zunächst muss die Ursache der Reifenpanne, z.B. ein Nagel, entfernt werden. Danach wird das Fahrzeug so abgestellt, dass sich das Loch unter der Reifenunterseite befindet. Nun wird das Reifenventil herausgedreht und das Dichtmittel aus einer Quetschflasche über die Ventilführung in den defekten Reifen gefüllt.
Das Dichtmittel ist in der Regel eine milchige, klebrige Substanz, die an der Luft aushärtet. Damit sie sich optimal verteilt und besser abdichtet, sollte der Reifen direkt nach dem Einfüllen hin und her bewegt werden. Dabei härtet das Dichtmittel allmählich aus und verschließt die defekte Stelle von innen.
Nach einigen Minuten Wartezeit kann mit einem zum Pannenset gehörenden Kompressor wieder Luft eingefüllt werden. Im Idealfall hat die aushärtende Flüssigkeit das Loch im Reifen abgedichtet, so dass keine Luft mehr entweichen kann. Ist das Loch sehr groß, kann es vorkommen, dass die Abdichtung nicht vollständig gelingt. Ein Pannenset funktioniert nur bei kleinen Einstichen. Bei großen Rissen oder Beschädigungen der Seitenwand hilft es nicht. Nach dem Einsatz des Dichtmittels sollte der Luftdruck regelmäßig überprüft werden, da die Abdichtung oft nur eine begrenzte Zeit hält.
An Höchstgeschwindigkeit denken
Hält der notdürftig geflickte Reifen die Luft, kann die nächste Werkstatt oder ein Reifenhändler aufgesucht werden. Dabei sollte die in der Pannenset-Anleitung empfohlene Höchstgeschwindigkeit, meist 60 bis 80 km/h, eingehalten werden. Idealerweise wird der Reifen zeitnah geflickt, da das Dichtmittel das Ventil verstopfen und den Reifen auf Dauer unbrauchbar machen kann.
Bei kleineren Stichverletzungen können Löcher geflickt und beschädigte Reifen auch nach einer Panne langfristig weiter genutzt werden. Manche Werkstätten ersetzen den Reifen nach dem Einsatz eines Dichtmittels jedoch komplett, da die gummiartige Substanz im Reifeninneren eine fachgerechte Reparatur erschwert oder unmöglich macht.(SP-X)