Vielfahrer oft im Nachteil

Versicherungswechsel

Bei Abschluss oder Wechsel einer Kfz-Versicherung darf der Endpreis nicht das alleinige Kriterium bleiben. Ein Blick ins Kleingedruckte lohnt sich, denn die Leistungen der Tarife variieren teils erheblich.

Ende November ist traditionell "Wechselzeit" bei den meisten Kfz-Versicherungen. Bei Neuabschluss eines Haftpflicht- oder Kasko-Tarifs ist die Prämie nach Beobachtung des Versicherungsportals toptarif.de für 82 Prozent der Versicherten ausschlaggebend. Das ist bei Tarifunterschieden von teilweise mehreren hundert Euro pro Jahr auch nicht verwunderlich.

Variierende Leistungen

Ein genauer Blick ins Kleingedruckte lohnt sich, denn die angebotenen Leistungen variieren zum Teil erheblich. Empfehlenswert ist beispielsweise eine pauschale Deckungssumme von mindestens 100 Millionen Euro im Haftpflichtfall. Sie ist bei vielen Versicherern inbegriffen oder für wenige Euro Aufpreis zu haben. Denn die vom Gesetzgeber vorgeschriebene Mindestdeckungssumme von 7,5 Millionen Euro bei Personenschäden und einer Million Euro bei Sachschäden im Extremfall würde sonst nicht ausreichen.

Unter dem Punkt "Tierkollisionen" sollte zudem sichergestellt sein, dass nicht nur Unfälle mit "Haarwild", sondern mit Tieren aller Art versichert sind. Auch der Schutz gegen Marderbisse darf sich nicht nur auf unmittelbare Materialschäden am Auto, sondern auch auf eventuell daraus resultierende Folgeschäden erstrecken.

Saftiger Aufpreis für "Vielfahrer"

"Vielfahrer" mit einer jährlichen Fahrleistung von mehr als 20.000 Kilometern müssen darauf achten, dass sie für ihre Fahrroutine nicht noch zusätzlich mit saftigem Aufpreis "bestraft" werden. Denn dies sei gängige Praxis: Im Schnitt bezahlen Autofahrer mit 40.000 und mehr Kilometern Jahresleistung nach Berechnungen des Finanzportals "Finanzscout 24" rund 68 Prozent mehr für ihre Kfz-Versicherung als "Gelegenheitsfahrer" mit einer Fahrleistung von nur 5000 Kilometern.

Im Extremfall lag der Preisunterschiede für einen Vielfahrer-Familienvater mit zwei Kindern und in der Schadenfreiheitsklasse 10 im Test des Portals sogar bei 150 Prozent. Beim günstigsten getesteten Anbieter zahlte dieser fiktive "Otto-Normal-Vielfahrer" dagegen nur 317,61 Euro im Jahr. (mid)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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