Wegen des Verdachts der Marktmanipulation prüft die Staatsanwaltschaft Stuttgart neue Beweise gegen Ex-Porsche-Chef Wiedeking und Ex-Finanzvorstand Härter. Dabei handelt es sich aber nicht um ein neues Ermittlungsverfahren.
Die Staatsanwaltschaft Stuttgart prüft neue Beweise gegen den früheren Porsche-Chef Wendelin Wiedeking und Ex-Finanzvorstand Holger Härter wegen des Verdachts auf Marktmanipulation. Wie die Anklagebehörde am Samstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa mitteilte, wird dafür nun eine Pressemitteilung vom 26. Oktober 2008 erneut unter die Lupe genommen.
In dieser Mitteilung zur geplanten Übernahme von Volkswagen habe Porsche nur Kaufoptionen (Calls) mitgeteilt. «Die Verkaufsoptionen (Puts) verschwieg das Unternehmen», sagte eine Sprecherin der Anklagebehörde und bestätigte damit einen Bericht der «WirtschaftsWoche».
Kein neues Ermittlungsverfahren
Dieser Vorgang sei geeignet gewesen, dem Markt einen falschen Eindruck zu vermitteln. Um ein neues Ermittlungsverfahren wegen Marktmanipulation handle es sich dabei jedoch nicht. Die Ergebnisse der rechtlichen Prüfung der Pressemitteilung würden gegebenenfalls in den Prozess gegen die beiden Ex-Manager einfließen.
Gegen Wiedeking und Härter gibt es schon eine Anklage wegen des Verdachts der Marktmanipulation. Das Hauptverfahren ist vor der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Stuttgart zugelassen, aber noch nicht terminiert. Aus Sicht der Staatsanwaltschaft haben die beiden den Finanzmarkt zwischen 2007 und 2009 nicht ausreichend über Porsches Einstieg bei Volkswagen informiert. Die Manager weisen die Vorwürfe zurück. (dpa)
