Porsche Targa: Tradition verpflichtet

An Urmodell ausgerichtet

Porsche Targa: Tradition verpflichtet
Der Porsche Targa war 1965 zunächst eine Notlösung. © Porsche

Porsche legt wieder einen Targa auf. Der offene Sportwagen auf Basis des 911 Carrera knüpft dabei optisch am Urmodell von 1965 an.

Porsche kehrt mit dem neuen 911 Targa wieder zur Tradition zurück. Das zurzeit auf der Autoshow in Detroit präsentierte Cabrio orientiert sich optisch und funktional wieder am Ur-Modell von 1965. Das noch beim Vorgänger eingesetzte System mit einem besseren Schiebedach hat damit ausgedient.

Porsche Targa nun ganz offen

Die Neuauflage setzt sich mit seinem breiten, metallisch glänzenden Überrollbügel und der umlaufenden Heckscheibe optisch wieder klar von den anderen Varianten des Sportwagens ab. Zudem sitzen die Insassen nun auf Wunsch tatsächlich unter freiem Himmel, denn das Dachmittelteil über den Vordersitzen lässt sich komplett entfernen; zuletzt blieben auch im geöffneten Zustand die Dachholme stehen.

Anders als beim ersten Targa aus den 60er-Jahren muss der Fahrer beim Öffnen des Cabrios aber nicht mehr selbst Hand anlegen, ein Elektromotor nimmt ihm die Arbeit ab und fährt das Dach automatisch hinter die Fondsitze zurück.

Porsche Targa auf Basis des Carrera

Die Basis des Targa bilden die Allradmodelle Carrera 4 und Carrera 4 S, von denen der Open-Air-Ableger neben der Antriebstechnik auch das breite Heck mit dem durchgehenden Leuchtenband übernimmt. Auch die Motoren sind die gleichen: In der schwächeren Version Targa 4 arbeitet ein 3,4-Liter-Boxermotor mit 257 kW/350 PS, im Targa 4 S ein 3,8-Liter-Boxer mit 294 kW/400 PS. Zur Kraftübertragung kann zwischen einem manuellen Siebenganggetriebe und einem Doppelkupplungsgetriebe mit gleicher Schaltstufenzahl gewählt werden. Letztere senkt den Verbrauch des Einstiegsmodells von 9,5 auf 8,7 Liter. Die stärkere Variante benötigt 10 beziehungsweise 9,2 Liter.

Die Markteinführung erfolgt Anfang Mai zu Preisen ab 109.338 Euro für den Targa 4. Der Targa 4 S kostet mindestens 124.094 Euro. Damit sind die beiden neuen Varianten knapp 1000 Euro günstiger als die entsprechenden Allrad-Ausführungen des 911 Cabrios. Allerdings gibt es den komplett offenen Elfer mit Heckantrieb schon ab 103.150 Euro.

Porsche Targa zunächst nur Notlösung

Ursprünglich war der erste Targa nur eine Notlösung, da ein Voll-Cabrio auf dem wichtigen US-Markt aus Sicherheitsgründen keine Zulassung erhalten hätte. Neben dem verbesserten Überrollschutz hatte das Targa-Konzept aber auch Vorteile bei Gewicht und Fahrdynamik, da auf die bei normalen Cabrios notwendige, umfangreiche Verstärkung der Karosserie verzichtet werden konnte, ohne dass die Verwindungssteifigkeit litt. Trotz des hohen Aufpreises wurde das Modell ein Erfolg, Porsche ließ sich den Begriff "Targa" schützen und bot entsprechende Modelle auch nach der Einführung des Voll-Cabrios 1983 weiter an. (SP-X)

Vorheriger ArtikelDudenhöffer: VW hat unausgereifte Strategie für USA
Nächster ArtikelAufgefrischter Opel Meriva knackt 100 Gramm-Marke
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden