Porsche Panamera erhält wieder Plugin-Hybrid

918 Spyder als Vorbild

Porsche Panamera erhält wieder Plugin-Hybrid
Der Porsche Panamera 4 E-Hybrid behütet 462 PS unter der Motorhaube © Porsche

Porsche stattet auch den neuen Panamera mit einem Plugin-Hybrid-Antrieb aus. Die ab April erhältliche Oberklasselimousine mit dem alternativen Antrieb avanciert zum günstigsten Modell der Baureihe.

Mit einer Plug-in-Hybridversion ergänzt Porsche das Antriebsangebot beim Panamera. Als 340 kW/462 PS starker Panamera 4 E-Hybrid kostet die ab sofort bestellbare Oberklasselimousine mindestens 107.553 Euro. Die Auslieferung startet im April.

Wie schon beim Vorgänger soll der Öko-Panamera den CO2-Flottenausstoß mit einer Verbindung von Elektromotor und V6-Benziner drücken. Als Verbrenner kommt der neue 2,9-Liter-Biturbomotor zum Einsatz, der im Hybridmodell 243 kW/330 PS leistet. Im Verbund mit dem 100 kW/136 PS starken E-Motor kann der Panamera auf eine Gesamtleistung von 340 kW/462 PS zurückgreifen.

50 Kilometer rein elektrisch unterwegs

Die 46 Mehr-PS gegenüber dem Vorgänger sollen aber nicht für Mehrverbrauch sorgen. Im Gegenteil: Mit einem – bauartbedingt sehr theoretischen - Normverbrauch von 2,5 Litern auf 100 Kilometern (56 Gramm CO2/km) unterbietet der Neue den Alten um gut einen halben Liter. Die elektrische Reichweite gibt der Hersteller mit 50 Kilometern an, was die Limousine in den meisten Märkten für die staatlichen Förderprogramme qualifiziert. Der Vorgänger mit seinen 36 Kilometern stieß in dieser Hinsicht bereits an Grenzen.

Aber nicht nur bei den technischen Daten unterscheiden sich die beiden Panamera-Generationen, auch die Arbeitsteilung der beiden Motoren wurde nach dem Vorbild des Supersportwagens 918 Spyder neu ausgerichtet. So schaltet sich der E-Motor nun nicht erst bei einem kräftigen Tritt aufs Gaspedal ein, sondern schickt seine Kraft für zusätzlichen Turbo-Effekt über das gesamte Geschwindigkeitsband auf die Räder. Zudem sorgt er auch für ein gesteigertes Maximaltempo; das liegt nun bei 278 km/h, zuvor war bei 270 km/h Schluss.

Selbstverständlich kann der Fahrer dem Antrieb einen Arbeitsschwerpunkt vorgeben, so dass das Motorendoppel entweder besonders effizient oder besonders kraftvoll agiert. Auch das Aufladen und Schonen der Batterie für eine spätere rein elektrische Fahrt ist möglich. Beide Motoren übertragen ihre Kraft an alle vier Räder, vermittelt wird das über ein Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe, das die Achtgang-Wandlerautomatik des Vorgängers ersetzt.

Porsche Panamera 4 E-Hybrid startet bei 108.000 Euro

In die Nähe der niedrigen Normverbrauchswerte kommt der Panamera-Fahrer aber nur mit vollgeladener Batterie. Der flüssigkeitsgekühlte 14,1-kWh-Akku lädt an einer normalen Steckdose in knapp sechs Stunden auf, wer sich die optionale 7,2-kW-Ladetechnik bestellt, kann im günstigsten Fall nach 3,6 Stunden von der Ladesäule abkoppeln.

Im aktuellen Panamera-Portfolio ist der 4 E-Hybrid mit seinen knapp 108.000 Euro das günstigste Modell. Oberhalb rangieren zurzeit das 324 kW/440 PS starke V6-Modell Panamera 4S (113.027 Euro), der Panamera Turbo mit 404 kW/550 PS (153.011 Euro) und der Panamera 4S Diesel als einziger Selbstzünder (310 kW/422 PS, ab 116.954 Euro). Die nachgereichten Basismodelle dürften den Einstiegspreis in die Baureihe aber unter die 100.000-Euro-Marke drücken, so dass der Spitzenrang des Hybrids als günstigster Panamera von begrenzter Dauer ist. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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