Porsche 959 und Ferrari F40: Supersportler avancieren zu Klassikern

Vor 30 Jahren auf den Markt gekommen

Porsche 959 und Ferrari F40: Supersportler avancieren zu Klassikern
Walter Röhrl im Porsche 959. © Porsche

2018 erhalten besonders Supersportler wie der Porsche 959 das H-Kennzeichen. Insgesamt feiern mehr als 100 Modelle im kommenden Jahr den Beginn des Klassik-Zeitalters.

Vor 30 Jahren fuhren so viele Supersportler wie nie zuvor an den Start. Hubraumstarke V12- und V8-Maschinen und kräftige Coupés feierten ein Comeback, Allradantrieb durchdrang alle Klassen und Cabriolets kamen in Mode.

Erteilt wird das Oldtimerkennzeichen seit mehr als einem Jahrzehnt für Fahrzeuge, die mindestens 30 Jahre alt sind, sich aber auch im technisch einwandfreien, originalen Zustand befinden. Neben möglichen finanziellen Vergünstigungen und freier Fahrt in Umweltzonen auch ohne Katalysator symbolisiert das H-Kennzeichen für viele Fans schlicht die Freude am Oldtimer. Rund 400.000 Klassiker fahren mit dem Kennzeichen herum.

Porsche 959 und Ferrari F40 erhalten H-Kennzeichen

Mehr als 100 Modelle feiern 2018 ihren 30. Geburtstag. Selbst die Sammler rarer superschneller Renner wie Aston Martin Virage, Ferrari F40, Lamborghini Countach 25th Anniversary, Maserati Karif, oder Porsche 959 könnten für ihr Garagengold Wert auf ein „H“ legen. Dieses Kennzeichen ist derzeit das beste Mittel gegen den europaweit wachsenden Flickenteppich aus Fahrverboten für Altautos.

Gleiches gilt für die Besitzer aller Boliden, die 1988 freie Bahnen für deren überschießendes Temperament forderten, darunter BMW M3 Cabrio (E30) und M5 (E34), Audi Coupe Quattro, Jaguar XJS-Cabriolet, Mercedes-Benz 190 E 2.5-16, Porsche 911 Carrera Speedster und Toyota Supra Turbo.

Luxuslimousinen und Sparmobile

Der Skoda Favorit. Foto: Skoda
Der Skoda Favorit wird 30 Jahre alt. Foto: Skoda

Auch Luxuslimousinen qualifizieren sich erstmals für das H-Kennzeichen. Etwa der Audi V8, der noch frische Zwölfzylinder-BMW 750i. Zur Jahreswende 1988/89 wurden die japanischen Herausforderer Lexus LS 400 und Infiniti Q45 vorgestellt. Auch der erneuerte Cadillac De Ville startete vor 30 Jahren in Deutschland. Die wachsende Konkurrenz war Anlass für die Marke mit Stern, mit dem 560 SEL einen 5,6-Liter-V8 vorzustellen, der kräftiger war als der Rolls-Royce Silver Spirit.

Am anderen Ende des Marktes findet sich ein Meer mit Klassikern für Knauserer, die Sparen mit Spaß und Stil verbinden. Etwa der billige Skoda Favorit im begehrenswerten Bertone-Dress oder der klassische Wartburg mit neuem VW-Motor als Modell für frische West-Exporterfolge. Aber auch der originelle Fiat Tipo (Slogan „Mehr Ideen pro PS“) und der 3,30 Meter kurze Suzuki Alto als kürzester Fünftürer. Der Renault 19 betonte damals einen vollkommen neuen französischen Qualitätsanspruch. Der Mazda 121 erhielt ein riesiges Faltdach. Der billige Isuzu Gemini galt als ebenso frecher wie kurzlebiger Golf-II-Diesel-Herausforderer. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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