Porsche Cayenne: Mehr Leistung und Reichweite

Umfassende Modellüberarbeitung

Porsche Cayenne: Mehr Leistung und Reichweite
Der neue Cayenne wurde umfassend überarbeitet. © Porsche

Der Porsche Cayenne gehört nach wie vor zu den besonders beliebten Modellen der VW-Tochter. Nun wurde die neue Generation in Shanghai präsentiert.

Mit mehr als 30 Prozent ist der Porsche Cayenne Jahr für Jahr am Umsatz von Porsche beteiligt. Das bedeutet: Er ist ein extrem wichtiges Modell, das pfleglich behandelt werden will.

Entsprechend umfangreich fiel deshalb auch das nicht wirklich zu früh erfolgte Facelift der 2017 gestarteten dritten Generation aus. Dass sich die Schwaben mit ihren Modellzyklen nicht an der oft recht kurzatmigen Produktpolitik speziell asiatischer Marktbegleiter orientieren, zeigt auch die Jahreszahl 2030: Bis dahin soll der Verbrenner- und Hybrid-Cayenne nämlich – ab 2025 parallel zur Elektro-Version – die Bilanzen des Sportwagenbauers stützen. Dieser Zeitraum reicht bei etwas volkstümlicheren Marken locker für eine komplette Autogeneration.

Leichte Modifikationen am Design

Was ist von außen vom großen Aufwand bei der Modellpflege zu sehen? Wer genauer hinschaut, erkennt das neu gezeichnete Bugteil, die etwas kräftiger ausgeformten Kotflügel und die einen Tick knackigere Motorhaube. Am auffälligsten sind fraglos die Scheinwerfer im aktuellen Porsche-Look. Matrix-LED-Technik gehört jetzt zum Serienumfang. Und auf Wunsch gibt es auch HD-Matrix-Hauptscheinwerfer. Die machen, wir haben es bereits im hohen Norden ausprobiert, tatsächlich die Nacht zum Tag. Kein Wunder angesichts von 32.000 Pixeln pro Seite, die entgegenkommenden Verkehr, Fußgänger oder auch mal einen Elch punktgenau ausblenden können.

Die Seitenlinie des Cayenne blieb weitestgehend unangetastet, das Heck mit glatteren Flächen und dem nach unten gerutschten Kennzeichenhalter wirkt aufgeräumter als bisher. Dazu gibt es noch drei neue Farben, ein 33 Kilo einsparendes Leichtbau-Paket für das Coupé und diverse Räder von 20 bis 22 Zoll.

Innenraum erinnert an Taycan

Erinnert an den Taycan: das Cockpit des Porsche Cayenne. Foto: Porsche 

Das Interieur ähnelt mit Curved Display und optionalem Zusatz-Bildschirm für den Copiloten stark dem des Taycan. Neu im Cayenne ist ein Luftgütesystem, das vor Tunneleinfahrten auf Umluft schaltet. Ein Sensor analysiert die Luftqualität im Innenraum und löst bei Bedarf ein mehrfaches Durchströmen des Feinstaubfilters aus, ein Ionisator räumt Keime und sonstige Schadstoffe aus dem Weg. Die Sicherheitswächter-Armada wurde überarbeitet und erweitert, unter anderem mit dem aktiven Geschwindigkeitslimit-Assistenten, dem Ausweich- und Abbiegeassistenten und dem verbesserten Abstandsregeltempomat.

Zwei (Cayenne) und vier außen montierte Auspuff-Endrohre (Cayenne S und E-Hybrid) sind bei den zum Start lieferbaren Motorisierungen Standard – es sei denn, es wurde die Sportauspuffanlage mit zwei mittigen Endrohren geordert. Die disqualifiziert den Cayenne allerdings als Zugmaschine, weil damit keine Anhängerkupplung montiert werden kann. Basismodell der Baureihe ist der leicht erstarkte Cayenne mit 353 PS und 500 Nm. Auf seinem Sechszylinder basiert auch der E-Hybrid, der kräftig an Leistung (470 PS), Akkukapazität (25,9 kWh) und rein elektrischer Reichweite (bis zu 90 Kilometer) zugelegt hat. Er bringt jetzt einen 11-kW-Bordlader mit, der eine Komplettladung in unter zweieinhalb Stunden ermöglichen soll.

Cayenne S ist Topmodell

Als Spitzenmodell fungiert der Cayenne S, mit dem Porsche den Fans von möglichst vielen Zylindern einen Herzenswunsch erfüllt. Der hauseigene V8 mit vier Litern Hubraum ersetzt den bisherigen Sechszylinder. Und stellt mit 474 PS und einem Drehmoment von 600 Nm seinen Vorgänger deutlich in den Schatten.

Der Cayenne Turbo GT ist wegen der strengen Abgas-Grenzwerte nicht in Europa zu haben. Sein V8-Biturbo erstarkte um 19 PS auf 659 PS, er beschleunigt in 3,3 Sekunden von null auf 100 km/h und schafft 305 km/h.

Preis startet bei 89.100 Euro

Auch das Heck des Porsche Cayenne wurde modifiziert. Foto: Porsche

Auch das bis dato definitiv nicht zu beanstandende Fahrwerk des großen Allradlers wurde bis ins Detail überarbeitet. Das Ziel: eine größere Spreizung zwischen den Komfort- und Langstreckenfähigkeiten, der Kurvenperformance und den Kraxel-Eigenschaften. Dafür sorgen etwa das serienmäßige Stahlfeder-Fahrwerk mit Porsche Active Suspension Management (PASM) plus neue Stoßdämpfer mit 2-Ventil-Technologie und separater Zug- und Druckstufe. Optional bieten die Zuffenhausener eine adaptive Luftfederung mit Zweikammer-Zweiventil-Technologie an. Die soll die Fahrpräzision noch weiter erhöhen und Karosseriebewegungen bei hohem Tempo reduzieren.

Der neue Cayenne ist ab sofort bestellbar. Der Blick auf die Preisliste zeigt einen Anstieg um gut 6.000 Euro beim Basismodell, das nicht mehr unter 89.100 Euro zu haben ist, das Coupé kostet ab 93.150 Euro. Für den E-Hybrid verlangt Porsche ab 103.350 Euro (Coupé ab 106.350 Euro), für den Cayenne S ab 107.550 Euro (Coupé ab 112.800 Euro). (SP-X)

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