Porsche: Die Traumwagenfabrik feiert Geburtstag

Porsche: Die Traumwagenfabrik feiert Geburtstag
Der Porsche 911 aus dem Jahr 1963 und im Hintergrund der 356. © Porsche

Vor 70 Jahren erhielt das erste Automobil mit dem Namen Porsche seine Zulassung. Und es war natürlich ein Sportwagen. Genauer gesagt war es 1948 im österreichischen Gmünd gebaute Roadster vom Typ 356.

Seine Fahrgestellnummer war legendär: 356-001. Seinen Erfolg verdankte das Auto nicht zuletzt der Faszination, die von dem Familiennamen ausgeht. Ferdinand Porsche hatte sich erstmals im Jahr 1900 mit der Entwicklung des Elektromobils Lohner-Porsche in die Geschichtsbücher eingetragen und später die Entwicklung des VW Käfer verantwortet.

Ferry Porsche wiederum trieb nicht nur den Typ 356 voran, er vereinbarte 1948 mit Volkswagen Lizenzentgelte pro gefertigtem Käfer sowie eine Vertriebs- und Beratungskooperation. Genau diese ingenieurtechnische Expertise ermöglichte Porsche später Entwicklungen für Marken wie Mercedes, Audi, Opel, Harley-Davidson, Seat und Lada, aber auch Traktoren, Feuerwehrkonzepte oder Flugmotoren.

Mit Mission E in die Zukunft

Wie wichtig die Ingenieurskunst für den Autobauer im Jubiläumsjahr 2018 ist, zeigt eine Eigenentwicklung: Der Mission E Cross Turismo gilt als erster elektrischer Crossover zwischen Geländewagen und Gran Turismo, am Erfolg einer Serienversion zweifelt die Fachwelt nicht.

Die Grundlage aller sportlichen Entwicklungen bildete der sagenumwobene Typ 60K10, den die Ingenieure schon 1939 konstruierten, um an dem nie ausgetragenen Rennen Berlin-Rom teilzunehmen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war es dann das Projekt 356, das als erstes Serienmodell ein Porsche-Logo trug und von einem modifizierten Volkswagen-Vierzylinder beschleunigt wurde. Es war auch die für Sportwagen außergewöhnliche Alltagstauglichkeit der kompakten Kraftwerke, die den bis Mitte der 1960er Jahre gebauten 356 als Coupé und Cabriolet zum Bestseller machte.

911er – einer für Alles

Einer für Alles – nach dieser Devise wurde auch der von Ferry Porsches Sohn Ferdinand Alexander gezeichnete 911 konzipiert. Der inzwischen in sieben Generationen über eine Million Mal verkaufte Neunelfer gilt global als Inbegriff eines Sportwagens. Tatsächlich wurde der Elfer mit seinem im Heck eingebauten Boxer-Benziner so sehr Herzstück der Marke, dass es keinem der designierten und durchaus erfolgreichen Nachfolger gelang, die Ikone zu Grabe zu tragen.

Als sich der schwäbische Hersteller im Jahr 2002 mit dem Cayenne auf das Terrain der SUV wagte und 2009 mit dem Panamera klassische Luxusliner à la Mercedes S-Klasse und BMW 7er attackierte, glaubten viele Fachleute an einen unüberwindbaren Prüfstein für die Marke. Irrtum, wie die explodierenden Fahrzeugverkaufszahlen zeigten, nach Abrundung des Porsche-Programms mit dem Macan im Jahr 2014 sind Jahresverkaufszahlen von mehr als 200.000 Einheiten die Norm.

Nur einmal scheiterte der kleinste deutsche Volumenhersteller wirklich: Bei der geplanten Übernahme des Giganten Volkswagen verschluckte sich Porsche derart, dass VW am Ende Porsche übernahm.

Porsche längst Volumenhersteller

Porsche 356. Foto: Porsche
Ferry Porsche (m.) mit seinem Vater Ferdinand (r.) und Erwin Komenda 1948 vor dem 356 Nr. 1. Foto. Porsche

Längst ist die Sportwagenschmiede ein Volumenproduzent mit vielen Modellreihen und doch genießt die Marke noch immer den Nimbus einer Manufaktur. Ein Status, den die Zuffenhausener regelmäßig pflegen, durch kostspielige Supersportler wie den Porsche 959 von 1985, das 1,5 Millionen Mark teure Homologationsmodell 911 GT1 Evo (1997) oder den Hybrid-Renner 918 Spyder (ab 2013).

Hypercars, die ebenso wie der schon 1955 durch den Hollywoodstar und Hobbyrennfahrer James Dean berühmt gewordene 550 Spyder sind ein Bindeglied zwischen der Motorsportmarke der Marke als Produzent von Seriensportlern. (SP-X)

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