Porsche 911 GT3 RS: Beflügelt in den Grenzbereich

Porsche 911 GT3 RS: Beflügelt in den Grenzbereich
Mit dem 911 GT3 RS bietet Porsche nun ein Tracktool der Sonderklasse an. © Porsche

Kühler statt Kofferraum: Mit dem 911 GT3 RS bringt Porsche jede Menge Renn-Technik auf die Straße. Auch der Preis ist extrem sportlich.

Dem im Frühjahr 2021 eingeführten 911 GT3 stellt Porsche nun die schärfere RS-Version zur Seite. Konsequenter als der GT3 bedient sich der RS aus dem Motorsport übernommener Technik. Wie der aktuelle GT3 wird er von einem Hochdrehzahl-Saugmotor angetrieben. Der Vierliter-Sechszylinder bringt mit 525 PS ein kleines Leistungsplus mit, das im Zusammenspiel mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe mit verkürzter Gesamtübersetzung die Sprintzeit um zwei Zehntelsekunden auf 3,2 Sekunden verkürzt. Anders als der GT3 (Vmax 320 km/h) schafft es der RS mit maximal 296 km/h allerdings nicht in den Club 300.

Der RS soll dennoch das Potenzial für bessere Rundenzeiten bieten, denn Porsche hat ihm einige Aerodynamik-Feinheiten mit auf den Weg gegeben. Wo andere Elfer einen Kofferraum bieten, steckt im RS ein Kühler, der die sonst üblichen seitlichen Kühlelemente ersetzt. Der somit gewonnene Freiraum erlaubt wiederum die Integration aktiver Aerodynamik-Elemente in den Flanken. Unter anderem zeichnen den RS verstellbare Flügelelemente an der Front sowie ein zweigeteilter Heckflügel aus. Bei Tempo 200 verspricht Porsche über 400 Kilogramm Anpressdruck, womit der RS den GT3 um das Dreifache überflügelt.

Vollbremsung mit Airbrake- Funktion

Der zweiteilige Heckflügel soll für besonders hohen Anpressdruck sorgen. Foto: Porsche

Eine weitere Besonderheit des Aeropakets ist das Drag Reduction System (DRS), mit dem sich die Flügel auf Knopfdruck flach stellen lassen, was für weniger Luftwiderstand sorgt und damit auf gerader Strecke höheres Tempo erlaubt. Eine Vollbremsung bei hohem Tempo wird hingegen mit einer Airbrake-Funktion unterstützt, die für ein maximales Aufstellen der Flügelelemente sorgt. Sehr speziell sind auch die Tropfenprofile der Doppelquerlenker-Vorderachse, die für zusätzlichen Abtrieb am Fahrwerk sorgen.

Darüber hinaus wurde dem Fahrwerk im Vergleich zum GT3 das Nicken bei den Bremsvorgängen ausgetrieben und die Bremsanlage verstärkt. Außerdem lassen sich im alternativ zum Normal- und Sport- wählbaren Track-Modus Druck- und Zugstufe der Dämpfer an Vorder- und Hinterachse verstellen. Über Regler am Lenkrad kann der Fahrer die Hinterachs-Quersperre und das DRS regulieren. Auch der Einstiegspreis ist mit rund 230.000 Euro extrem sportlich.

Gezielte Leichtbaumaßnahmen sorgen schließlich für ein niedriges Gewicht. Dank vieler Bauteile aus CfK, dazu gehören Türen, Kotflügel oder Dach, soll der RS nur 1.450 Kilogramm Leergewicht aufweisen, was wiederum hilft, die Rundenzeiten zu verbessern. Diese können künftige RS-Besitzer übrigens mit einem exklusiv ihnen vorbehaltenen Chronographen der Uhrenmanufaktur Solothurn mit der Modellbezeichnung „911 GT3 RS“ messen. (SP-X)

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