Öko-Modelle immer beliebter

Öko-Modelle immer beliebter
VW Golf BlueMotion © Foto: VW

Die Autokäufer denken um. Immer mehr Kunden wenden sich spritsparenden Modellen zu. Bei den Hybriden wird sich das Angebot erst im kommenden Jahr verändern.

Von Thomas Geiger

Es heißt, die diesjährige Internationale Automobilausstellung sei die bisher grünste IAA gewesen. Doch auch wenn auf der Automesse in Frankfurt auf fast jedem Stand Hybrid-Fahrzeuge, Brennstoffzellen oder Wasserstoffmotoren zu sehen waren, so ist das tatsächliche Angebot an besonders umweltfreundlichen Fahrzeugen noch vergleichsweise gering. Allerdings weist die Zulassungsstatistik eine steigende Nachfrage aus, auf die sich auch die Hersteller und Händler einrichten.

Klarer Bedarf für «umweltschonende» Autos

«Von den heute rund 6200 Pkw-Versionen in den deutschen Herstellerpreislisten liegen derzeit etwa 540 Varianten bei oder unter 130 Gramm CO2 pro Kilometer», sagt Nick Margetts vom Marktforschungsunternehmen Jato Dynamics im hessischen Limburg. Etwa 250 kämen sogar unter 120 Gramm pro Kilometer (g/km). Für Margetts ist der Trend unverkennbar: Es gebe einen klaren Bedarf für Autos, die man «als eher umweltschonend» einordnen kann.

Die Autoindustrie ist dabei, ihr Modell- und Motorenprogramm entsprechend auszuweiten. Den größten Zuwachs haben konventionelle Fahrzeuge, deren Verbrauch durch aerodynamischen Feinschliff, verminderte Bodenfreiheit, neue Getriebeabstimmungen, Leichtlaufreifen und geänderte Motorsteuerungen optimiert wurde.

Von «e» zu «ECOnetic»

Mercedes E 320 Bluetec Foto: Werk

So hat Volkswagen auf der IAA in Frankfurt neben den bereits bekannten «Blue Motion»-Modellen von Polo und Passat sieben weitere Sparversionen gezeigt. Zu ihnen zählt auch ein Golf mit 4,3 Litern Verbrauch und einem CO2-Ausstoß von 115 g/km. Dieselbe Technologie nutzen auch andere Marken des Volkswagen-Konzerns: Von Audi etwa gibt es den A3 und den A4 mit einem kleinen «e» im Typenkürzel.

Auch die Wettbewerber bieten - entsprechend gekennzeichnete - umweltfreundliche Modelle: Bei Ford zum Beispiel heißen sie laut Pressesprecher Hartwig Petersen künftig «ECOnetic» und sollen zum Jahreswechsel auf den Markt kommen, angeführt von einem Focus, der ebenfalls auf 4,3 Liter und 115 Gramm kommt. Mercedes will nach Abgaben von Pressesprecher Frank Bracke vom Herbst an in der E-Klasse einen ersten «Bluetec»-Diesel in Europa anbieten.

Hybride japanische Domäne

Toyota Prius Foto: Werk

Ohne spezielle Bezeichnung kommen die Sparer bei BMW aus. Sie alle wurden aus dem Baukasten für «Efficient Dynamics» bestückt, der den Verbrauch vor allem durch intelligentes Energiemanagement senkt und so nach Angaben von Vorstandschef Norbert Reithofer bereits bei 22 Autos des Konzerns den CO2-Ausstoß unter 140 g/km drückt. Dabei hilft auch eine Start-Stopp-Automatik, die den Motor etwa an der roten Ampel selbstständig abschaltet. Diese gibt es laut BMW bereits im Mini sowie im 1er und im 3er.

Darauf, dass neue Hybrid-Modell zu den Händlern kommen, müssen Autokäufer noch eine Weile warten: Vor Ende 2008 werden die in Frankfurt gezeigten Neuheiten mit der Kombination von Benzin- oder Diesel- und Elektromotor nicht erhältlich sein. Bis dahin bleibt es beim bestehenden Hybrid-Angebot aus Honda Civic, dem Toyota Prius und den drei Lexus-Modellen RX, GS und LS. (dpa)

Keine Beiträge vorhanden