Hitparade der Verkehrssünder

Verkehrsdelikte

Warum in einem Bundesland mehr Sünder als im benachbarten anderen zur Kasse gebeten werden, sagt die Statistik nicht. Brandenburg jedenfalls pflegt seinen speziellen Ruf.

In Sachen Verkehrsvergehen sind die Brandenburger unrühmlicher Spitzenreiter im Bundesvergleich. Statistisch gesehen wurde dort im vergangenen Jahr jeder zehnte Einwohner für ein Verkehrsdelikt zur Kasse gebeten. Damit liegt das Land weit vor dem zweitplatzierten Bremen, wo pro 1.000 Einwohner 80 Verkehrsdelikte registriert wurden. Es folgen Thüringen mit 75 Verkehrsvergehen pro 1.000 Bürger und Niedersachsen mit 66 Delikten auf 1.000 Einwohner. Das geht nach Informationen des Auto- und Reiseclubs Deutschland (ARCD) aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hervor. Die bezogen auf den Anteil der Bevölkerung wenigsten Verkehrssünden wurden demnach in Sachsen-Anhalt mit 27 Delikten pro 1.000 Bürger festgestellt, gefolgt von der Hauptstadt Berlin mit 36 Auffälligkeiten pro 1.000 Einwohner.

Zweifelhafte Statistik

Vorsicht vor vorschnellen Rückschlüssen auf die grundsätzliche Fahrweise der Verkehrsteilnehmer ist dennoch geboten. Die regionale Ungleichverteilung in der Verkehrssünderstatistik könnte auch mit der unterschiedlichen Kontrolldichte der Polizei in den einzelnen Ländern zusammenhängen. In der Statistik tauchen nämlich nur solche Vergehen auf, die auch tatsächlich geahndet worden sind. Auch im Straßenverkehr gilt also der Grundsatz: Wo kein Kläger, da kein Richter. (mid)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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