Ramsauer erarbeitet Konzept zur Pkw-Maut

Erhöhter Bedarf bei Infrastruktur

Ramsauer erarbeitet Konzept zur Pkw-Maut
Die EU geht gegen die geplante Pkw-Maut vor. © dpa

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer will bis zum Herbst ein Konzept für eine Pkw-Maut erstellen lassen. Die CSU ist für eine solche Abgabe, weite Teile der CDU dagegen. Zu Gegnern gehört auch Kanzlerin Merkel.

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) will in Zusammenarbeit mit der CSU bis zum Herbst ein Konzept für eine Pkw-Maut in Deutschland erarbeiten. "Er entwickelt eine Position für das von ihm geführte Ministerium", sagte Ramsauers Sprecher am Freitag in Berlin. "Dieses Konzept wird im Herbst stehen". Ramsauer hatte betont, eine Pkw-Maut schnellstmöglich einführen zu wollen - doch die FDP ist dagegen, auch Teile der CDU sehen das kritisch. Mit seinem gemeinsam mit der CSU in Bayern erarbeiteten Konzept will Ramsauer das Thema auch auf Bundesebene weiter erörtern.

Ramsauer sieht Sanierungsbedarf bei Infrastruktur

"Wir haben momentan einen erheblichen Sanierungs- und Modernisierungsbedarf", sagte Ramsauers Sprecher. Für die Infrastruktur stünden fünf Milliarden Euro zur Verfügung, was nicht ausreiche, um alle gewünschten Projekte in der vorgesehenen Zeit umzusetzen. In der Vergangenheit sei hier zu wenig passiert. "Letztlich geht es unter dem Strich darum, mehr Geld dafür zu generieren." Daher gebe es keine Denkverbote bei diesem Thema. Die Maut sei dabei aber nur ein Gedanke. Besonders die CSU dringt auf eine Pkw-Maut.

Regierungssprecher Steffen Seibert sagte auf die Frage, ob noch in der bis 2013 dauernden Legislaturperiode eine Maut eingeführt werden könnte, dass Kanzlerin Angela Merkel (CDU) das Thema kritisch sehe. "Sie ist der Überzeugung, dass die Autofahrer heute schon genügend beitragen zum Straßenbau und zum allgemeinen Haushalt", so Seibert. "Daher ist sie kritisch gegenüber Versuchen, die Autofahrer jetzt noch mehr für eine verbesserte Verkehrsinfrastruktur zahlen zu lassen." Gleichwohl sei es für Merkel ein wichtiges Thema, dass die Verkehrsinfrastruktur nicht vernachlässigt werden dürfe. Die Kanzlerin hatte sich aber gerade erst bereit erklärt, dass Anliegen der CSU in der Regierung erörtern zu wollen. (AG/dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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