Pirelli P Zero: Der Reifen für Sportwagen

Pirelli P Zero: Der Reifen für Sportwagen
1985 brachte Pirelli den P Zero mit drei recht unterschiedlichen Profilzonen auf den Markt. © Pirelli

Ein Sportwagen braucht gute Reifen. Und wenn Hersteller wie Ferrari, Porsche oder Lamborghini sich für einen Reifen entscheiden, ist es häufig der Pirelli P Zero.

In den 70er- und 80er-Jahren trieben es die Autohersteller recht wild, sich mit immer stärkeren und schnelleren Sportwagen zu überbieten, die gleichzeitig immer höhere Anforderungen an die Reifen stellten. Die Antwort des Reifenherstellers Pirelli auf dieses Wettrüsten war 1985, also vor genau 40 Jahren, die Einführung des ersten Ultra-High-Performance-Reifens P Zero.

Sein Debüt feierte der sich flach um Leichtmetallräder schmiegende Rundling als werksseitig montierter Reifen mit dem Lancia Delta S4 Stradale. Als Homologationsversion des gleichnamigen und sogar über 500 PS starken Rallyefahrzeugs wurde der Delta S4 auch als Kompaktwagen mit Straßenzulassung in Kleinserie gebaut. Seine 184 kW/250 PS brachte der neue Pirelli-Reifen auf die Straße.

Ein Reifen mit vielen Eigenschaften

Der P Zero integrierte dazu mehrere Eigenschaften von Rennreifen in ein alltagstaugliches Profil. Während die Innenschulter mit Rillen wie bei Regenreifen Grip auf nasser Fahrbahn garantierte, sorgte die von Slick-Reifen inspirierte Außenschulter für Traktion auf trockener Fahrbahn. Die ausgleichende Mitte der Lauffläche wies dagegen Eigenschaften von Intermediates auf. Bei einer Testfahrt mit dem Delta S4 soll ein Journalist den damals neuen P Zero-Reifen mit der scherzhaften Bemerkung kommentiert haben: „Hoffentlich weiß die Verkehrspolizei davon. Wir wollen ja nicht, dass der glatte Teil mit einem abgefahrenen Reifen verwechselt wird.“

Erster offizieller Träger des ersten Pirelli P Zero war der 250 PS starke Delta S4 von Lancia. Foto: Lancia 

Das illegal anmutende Erscheinungsbild war für die Karriere des P Zero keineswegs ein Hemmnis. Vielmehr hat er sich in seinen bisher vier Generationen zu einer Ikone der PS-Welt entwickelt. Mit mehr als 3.000 maßgeschneiderten Homologationen für eine Vielzahl von Automobilherstellern mit klangvollen Namen wurde der Sportreifen laut Pirelli zum Marktführer in seiner Nische.

Prominente Kundschaft

Schon eine kleine Auswahl von Autos, die den P Zero als Erstausrüstungsreifen trugen, spricht für sich. Zu den prominenten Trägern zählen die Ferrari-Modelle F40, 512 Testarossa und LaFerrari. Lamborghini stattete Countach, Diablo, Murciélago und Aventador mit dem Pneu aus. Weitere flache Flitzer sind McLaren MP4-12C und P1, Pagani Zonda, Huayra und Utopia, Aston Martin Vanquish, DB9, V12 Vantage sowie verschiedene Versionen von Porsche 911, Cayenne und Macan.

Auch in der jüngeren Vergangenheit hat Pirelli den P Zero kontinuierlich weiterentwickelt. 2019 wurde beispielsweise das Elect-Paket für Elektro- und Plug-in-Hybridfahrzeuge eingeführt. 2023 folgte mit dem P Zero E der erste Ultra-High-Performance-Reifen (UHP) mit mindestens 55 Prozent biobasierten und recycelten Materialien, was ihm ein „Triple A“-Rating für das EU-Reifenlabel einbrachte. Weitere Innovationen sollen im Frühjahr folgen, wenn Pirelli die fünfte Generation des P Zero vorstellt, der dem Wandel in der Automobilwelt und sich ändernder Umweltauflagen Rechnung tragen dürfte. (SP-X)

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