Deutsche profitieren in USA von hohen Spritpreisen

Pkw und kleine Geländewagen gefragt

Deutsche profitieren in USA von hohen Spritpreisen
Der Mini war recht in den USA im April recht begehrt © dpa

Die hohe Kraftstoffpreise verhageln den Amerikanern die Lust auf große Schlitten. Besonders BMW und VW freuten sich im April über den Liebesentzug.

Der teure Sprit vermiest den US-Amerikanern die Lust auf große Schlitten. Statt Pick-up-Trucks haben sich im April vor allem Pkw und kleinere Geländewagen überdurchschnittlich gut verkauft. Das kam auch den deutschen Herstellern zugute. Sie konnten teils kräftige Zuwächse für den vergangenen Monat vermelden.

Mini und VW freuen sich

Besonders gut lief es für die BMW-Kleinwagenmarke Mini mit mehr als 6400 verkauften Autos. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum war das ein Zuwachs von 68 Prozent. Niemals zuvor hatte Mini derart viele Wagen in den USA absetzen können. "Wegen der steigenden Spritpreise sind immer mehr Menschen offen für ein kleinere Autos", sagte Landeschef Jim McDowell. Die größeren Modelle von BMW verkauften sich 18.800 Mal und damit neun Prozent besser.

Der größte deutsche Autobauer VW kam auf gut 28.500 verkaufte Wagen, ein Plus von 23 Prozent. "Wir nehmen auf dem US-Markt an Fahrt auf", sagte Landeschef Jonathan Browning. Mehr als die Hälfte der Verkäufe entfielen auf die Mittelklasse-Limousine Jetta, die VW in den Vereinigten Staaten zum Kampfpreis von 16.000 Dollar anbietet. Im Herbst soll ein extra für die USA entwickelter Passat zu Preisen ab 20.000 Dollar an den Start gehen. Das eigens dafür gebaute US-Werk wird am 24. Mai eingeweiht.

Pickup-Trucks verlieren an Bedeutung

Auch die großen US-Autokonzerne hatten sich auf die steigenden Spritpreise eingestellt und bieten mittlerweile ein breites Angebot bis hin zum Kleinwagen. So konnten sie die nachlassende Lust auf große Schlitten abfedern. General Motors verkaufte fast 233.000 Autos und damit satte 27 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Rivale Ford wurde annähernd 190.000 Autos los, was einem Zuwachs von 16 Prozent entspricht.

Die Pick-up-Trucks verloren bei beiden Herstellern etwas an Bedeutung. "Die gestiegenen Spritpreise haben viele Kunden die Wahl ihres Autos nochmal überdenken lassen", sagte GM-Verkaufschef Don Johnson. Mit Pick-up-Trucks und schweren Geländewagen hatten die Autokonzerne in der Vergangenheit allerdings viel Geld verdient. Kleinere Autos werfen weniger Profit ab.

Weniger Rabatte

Immerhin müssen die Hersteller nun viel weniger Rabatte gewähren als früher. Nach Angaben des Automarktplatzes Edmunds.com lag der durchschnittliche Preisnachlass mit 2118 Dollar so niedrig wie seit mindestens 2005 nicht mehr. Vor einem Jahr bekamen die Kunden im Schnitt noch 2669 Dollar Rabatt. (dpa)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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