Dena gegen höhere Pendlerpauschale

Autofahrer haben Alternativen

Dena gegen höhere Pendlerpauschale
Sprit ist so teuer wie lange nicht mehr. © dpa

Die Deutsche Energie-Agentur spricht sich trotz der steigenden Benzinpreise gegen eine höhere Pendlerpauschale aus. Auch Busse und Bahnen seien eine Alternative, sagte Dena-Chef Kohler.

Im Kampf gegen die Rekordstände an den Tankstellen hat sich die halbstaatliche Deutsche Energie-Agentur (Dena) gegen eine höhere Pendlerpauschale ausgesprochen. Vielmehr könnten die Verbraucher auf energieeffiziente Autos setzen und alternative Kraftstoffe wie Erdgas nutzen, sagte Dena-Chef Stephan Kohler am Montag im Deutschlandradio Kultur.

Auch der öffentliche Nahverkehr sei eine Alternative für kostengeplagte Bürger. "Sie haben Möglichkeiten heute, nicht diesen hohen Energiekosten ausgeliefert zu sein, sondern Sie können reagieren", betonte er. Wenn der Staat dennoch die Bürger entlasten wolle, könne er steuerliche Festbeträge auf Diesel und Benzin einführen.

Höhere Stromkosten wegen Energiewende

Der Dena-Chef verteidigte höhere Stromkosten angesichts der Energiewende: Hier gehe es um sinnvolle Investitionen. Wenn einmal die Anfangsinvestitionen getätigt seien, werde es nach 2020 auch wieder zu sinkenden Preisen kommen.

Auch hier habe der Verbraucher die Möglichkeit, durch sein Verbrauchsverhalten die Stromkosten stabil zu halten. "Wir müssen den Leuten sagen, dass es die Energiewende nicht umsonst gibt", sagte Kohler. Es gebe immer noch Politiker, die behaupteten, dass die Wende nichts koste. "Das ist falsch", sagte er. Kurz vor den Start in den Osterferien, die jedes Jahr auf neue für einen Anstieg der Spritpreise sorgen, ist in der Politik eine Diskussion darüber entbrannt, wie Autofahrer vor den immer weiter steigenden Benzinpreisen geschützt werden können. Mehrere Spitzenpolitiker der FDP hatten sich am Wochenende der Forderung ihres Parteichefs Philipp Rösler angeschlossen, der eine Entlastung der Autofahrer durch eine Anhebung der Pendlerpauschale gefordert hatte.

Linek für höhere Pendlerpauschale

Wegen der anhaltend hohen Benzinpreise hat sich Linkspartei-Chefin Gesine Lötzsch für eine Erhöhung der Pendlerpauschale auf 45 Cent pro Kilometer ausgesprochen. Bislang liegt die Pendlerpauschale bei 30 Cent pro Kilometer. «Seit dem Jahr 2004 ist keine Erhöhung mehr erfolgt, das ist eine sehr lange Zeit», sagte Lötzsch am Montag in Berlin.

Lötzsch forderte zudem Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) auf, sich gegen Preisabsprachen bei den Ölkonzernen zu engagieren. Langfristig sollte es aus ihrer Sicht eine Genehmigungspflicht für Benzinpreiserhöhungen geben. «Die Bundesnetzagentur sollte dafür zuständig gemacht werden.»

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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