Opel verkleinert europäisches Entwicklungszentrum

Keine betriebsbedingten Kündigungen

Opel wird sein europäisches Entwicklungszentrum am Stammsitz in Rüsselsheim reduzieren. Der Stellenabbau soll ohne betriebsbedingte Kündigungen erfolgen.

Der Autohersteller Opel verkleinert sein europäisches Entwicklungszentrum (ITEZ) am Stammsitz Rüsselsheim. Ein Unternehmenssprecher bestätigte am Montag einen Bericht der «Automotive News Europe», dass ein Stellenabbau ohne betriebsbedingte Kündigungen geplant sei. Die von der Zeitschrift mit Quelle IG Metall genannte Zahl von 1420 Vollzeitbeschäftigten sei allerdings deutlich zu hoch gegriffen, da dort auch externe Dienstleister, Zulieferer und Agenturen eingerechnet seien. Eine genaue Zahl betroffener Opel-Mitarbeiter wollte der Sprecher aber nicht nennen.

Opel setzt auf Baukastensystem

Die Produktentwicklung müsse effizienter werden, indem in einem Baukastensystem zum Beispiel Lenk- oder Sitzsysteme über mehrere Baureihen hinweg genutzt würden, erläuterte der Opel-Sprecher. Die Ingenieure müssten sich künftig wieder stärker auf ihre Kernaufgaben konzentrieren statt auf Projektkoordination.

Das Rüsselsheimer ITEZ, in dem nach Firmenangaben derzeit rund 6500 Opel-Mitarbeiter beschäftigt sind, soll laut IG Metall über Altersteilzeit, Abfindungen und Versetzungen in die Ingenieursabteilung der Produktion verkleinert werden. Die IG Metall befürchtet Rentenabschläge für die Altersteilzeiter und Arbeitsverdichtung für die verbliebenen Ingenieure. Mindestens 200 Leuten solle eine Abfindung angeboten und 550 in die Produktion versetzt werden, berichtet «Automotive News Europe» unter Berufung auf Aufsichtsratskreise. Man wolle unnötige Ausgaben für Abfindungen verhindern, erklärte hingegen der Betriebsrat in einem Rundschreiben.

Keine Werksschließungen bis Ende 2014

In Rüsselsheim wird neben dem Insignia auch der fünf-türige Astra gebaut. Bis Ende 2014 hat sich die Opel-Mutter General Motors in einem Sanierungsvertrag mit Gewerkschaft und Betriebsrat verpflichtet, betriebsbedingte Entlassungen zu unterlassen und keine Werke in Europa zu schließen. In der vorerst letzten Opel-Krise waren 8000 von 48 000 Jobs in Europa gestrichen und das Werk im belgischen Antwerpen geschlossen worden.

Falsch sei zudem die Behauptung, Opel habe bestimmte Projekte gestoppt, sagte der Opel-Sprecher. So sei das genannte Astra-Coupé nie angekündigt gewesen und die Elektro-Version des neuen Kleinwagens «Junior» schon vor einiger Zeit zurückgenommen worden. Ein Entscheidungstermin über die Zukunft der IAA-Studie RAKe stehe noch nicht und könne daher auch nicht verschoben werden. Vertriebschef Alain Visser hatte allerdings der Zeitschrift gesagt, dass man noch in diesem Jahr über das Elektroauto RAKe entscheiden werde. (dpa)

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