RuhrAuto-e als Impulsgeber für Elektromobilität

Carsharing im Ruhrgebiet

RuhrAuto-e als Impulsgeber für Elektromobilität
Bei RuhrAuto-e kommen 20 Opel Ampera zum Einsatz. © Opel

Die Initiatoren des Carsharing-Projekts RuhrAuto-e wollen die Aufgeschlossenheit gegenüber Elektromobilität steigern. Nach dem Start Anfang November wurde eine erste Zwischenbilanz gezogen.

Das Projekt RuhrAuto-e hat sich nicht nur zum Ziel gesetzt, das Nutzungsverhalten von Carsharing-Teilnehmern zu untersuchen, sondern den Nutzern auch Elektromobilität näher zu bringen. Mit Blick auf die Zulassungszahlen von Elektroautos ist dies auch notwendig. So wurden von den bis zum November in Deutschland zugelassenen 2,88 Millionen Fahrzeugen gerade einmal 3178 Elektroautos abgesetzt.

„Wenn nicht mehr passiert, können die Ziele der Bundesregierung eingemottet werden“, sagte Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen, einer der Initiatoren von RuhrAuto-e. Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 eine Million Elektroautos auf den deutschen Straßen unterwegs zu haben. Ein Ziel, das mittlerweile auch von der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE) als nicht erreichbar angesehen wird, sollten sich die Rahmenbedingungen nicht deutlich verbessern.

20 Opel Ampera im Einsatz

Wie aus Experimenten der Universität Duisburg-Essen hervorgeht, stünden Autofahrer Elektroautos ausgesprochen offen gegenüber, wenn sie mal diese Fahrzeuge erst einmal kennengelernt haben, heißt es in einer Mitteilung von RuhrAuto-e. „Genau dies soll mit RuhrAuto-e ermöglicht werden. Deshalb wollen wir allen Essener und Bottroper Bürgern über 18 Monate eine Testplattform für Elektroautos zur Verfügung stellen. Jeder kann für kleines Geld ausgiebig testen, sich ein eigenes Urteil erlauben“, so Dudenhöffer.

Seit dem Start von RuhrAuto-e haben sich mittlerweile bereits 93 Nutzer für das Projekt registriert und haben insgesamt 482 Stunden gebucht, in denen sie bereits 4732 Kilometer in den 20 Opel Ampera, die der Rüsselsheimer Autobauer für dieses Projekt zur Verfügung gestellt hat , zurückgelegt haben. Unter den bisherigen Nutzern sind 85 Prozent Privatpersonen und 15 Prozent Firmenkunden. Mit 77 Prozent wird RuhrAuto-e vor allem von Männern genutzt. Die Fahrzeuge können derzeit an zwölf Ladestationen in Essen und Bottrop angemietet werden. Bis Ende 2013 soll die Zahl der Nutzer auf 300 ansteigen, plant Dudenhöffer. Ab dem Frühjahr wird die Fahrzeugflotte zudem noch im zehn Elektro-Smart erweitert.

NRW-Ministerpräsident Kraft zu Gast

Opel-Interimschef Thomas Sedran und Ferdinand Dudenhöffer (r.).
Opel-Vize Thomas Sedran (r.) und Ferdinand Dudenhöffer RuhrAuto-e

Das vom Bundesverkehrsministerium mit 1,8 Millionen Euro geförderte Projekt hat sich zugleich zum Ziel gesetzt, die Zukunftsfähigkeit des Ruhrgebiets zu steigern. Entsprechend positiv reagiert darauf auch die Politik. Zuletzt hatte sich die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) über das Projekt informiert und hatte selbst hinter dem Steuer eines Opel Ampera Platz genommen.

Zusammen mit dem Autobauer Opel hatte RuhrAuto-e zuletzt auch einen Workshop initiiert, zu dem neben Opel-Interimschef Thomas Sedran auch Deutschland-Vertriebschef Matthias Seidl und Marketingdirektor Andreas Marx teilnahmen. Im Januar will sich als nächster Politiker NRW-Wirtschaftminister Duin angemeldet hat.

Trotz der positiven Startphase gibt es für die Organisatoren auch Probleme. So wurden zuletzt einige Ladekabel zerstört und auch die bessere Kennzeichnung der Ladestationen war bisher nicht möglich, weil hierzu noch keine Genehmigung der Straßenverkehrsbehörde vorliegt, teilte Ruhrauto-e mit. In der Folge der unzureichenden Kennzeichnung der Ladestationen kommt es derzeit vereinzelt dazu, dass Fahrer eines konventionellen Fahrzeuges dort parken und dann abgeschleppt werden müssen. (AG)

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