Bundesregierung rechnet mit Opel-Übernahme

Neumann soll Opel-Chef bleiben

Bundesregierung rechnet mit Opel-Übernahme
Der Verkauf von Opel könnte am Montag über die Bühne gehen © dpa

Die bereits fortgeschrittenen Vertragsverhandlungen zwischen dem französischen Autokonzern PSA Peugeot Citroen und Opel deuten auf eine Übernahme des Herstellers aus Rüsselsheim hin. Bundeskanzlerin Angela Merkel macht sich für den Erhalt der Arbeitsplätze stark.

Die Bundesregierung geht von einer Übernahme von Opel durch den französischen Autokonzern PSA Peugeot Citroën aus. Die Vertragsverhandlungen in den Unternehmen seien «relativ weit fortgeschritten», sagte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums am Freitag in Berlin. Daher gehe Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) von einem Zusammenschluss aus.

Nach Angaben der Sprecherin hat es inzwischen wegen des geplanten Verkaufs Gespräche mit dem Opel-Mutterkonzern General Motors sowie mit PSA gegeben. Es sei aber zu früh, um eine Bewertung abzugeben. Ziel der Gespräche ist der Erhalt von Standorten und Jobs bei Opel sowie die Beteiligung der Arbeitnehmer und Gewerkschaften.

Drei Opel-Werke in Deutschland

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bekräftigte, es werde alles, was politisch möglich sei, getan, «dass die Arbeitsplätze und Standorte in Deutschland gesichert sind.» Die Gespräche seien in Gang gebracht worden und müssten nun abgewartet werden, sagte Merkel nach einem Treffen mit dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau. In der Bundesregierung gebe es mit Wirtschaftsstaatssekretär Matthias Machnig zudem einen Koordinator.

Die Bundesregierung war von den Übernahmeplänen überrascht worden. Opel hat rund 38.200 Mitarbeiter in Europa, davon mehr als die Hälfte in Deutschland. Es gibt Werke in Rüsselsheim, Eisenach und Kaiserslautern. PSA und Opel arbeiten bereits seit 2012 in verschiedenen Projekten in Europa zusammen.

Neumann hält Zusammengehen für «prinzipiell sinnvoll»

Opel-Chef Karl-Thomas Neumann hält ein Zusammengehen für «prinzipiell sinnvoll». Man setzte alles daran, die Zukunft von Opel nachhaltig zu gestalten, verbreitete der Manager am Freitag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.

Er habe großes Verständnis für die vielen Fragen der Kunden und Mitarbeiter. Nach bislang unbestätigten Informationen des «Manager Magazins» soll Neumann auch im Fall einer Übernahme Chef eines weiterhin eigenständigen Unternehmens Opel bleiben.

Vorheriger ArtikelSchlaglöcher mit Crowdsourcing umfahren
Nächster ArtikelVW ruft freiweillig weitere Erdgas-Modelle zurück
Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Keine Beiträge vorhanden