Opel verlegt Mokka-Produktion nach Saragossa

Von Südkorea nach Spanien

Opel verlegt Mokka-Produktion nach Saragossa
Der Opel Mokka kommt bei den Kunden an. © Opel

Bei Opel geht der Verlegungsprozess der Produktion weiter. Die neueste Operation erfreut besonders die Werksangestellten in Saragossa, aber auch in Eisenach können sich die Angestellten auf mehr Arbeit einstellen.

Die Produktionsverlagerungen von Opel gehen weiter. Im Kampf gegen Überkapazitäten wurden bereits die Fertigungsstandorte des Zafira und Astra verlegt, in Zukunft wird der Mokka im spanischen Saragossa statt in Südkorea gebaut, wo auch die GM-Schwester Chevrolet den fast baugleichen Trax produziert. "Die Entscheidung für Saragossa folgt unserem strategischen Unternehmensziel, Fahrzeuge dort zu bauen, wo wir sie auch verkaufen. Die überwältigende Nachfrage nach dem Mokka spricht für die Attraktivität unserer Automobile, sorgt für Schwung bei unserer Modelloffensive und sichert Arbeitsplätze in Europa. Die Entscheidung trägt dazu bei, die Auslastung der bestehenden Produktionskapazitäten zu steigern, und ist daher eine gute Nachricht für das ganze Unternehmen", sagte Opel-Chef Karl-Thomas Neumann.

Hohe Nachfrage nach dem Opel Mokka

Für die Verlagerung werden 80 Millionen Dollar investiert. Aufgrund der hohen Nachfrage nach dem Mini-SUV, das seit dem Marktstart im Sommer 2012 rund 110.000 Mal verkauft wurde, erscheint ein Umzug zwangsläufig, allerdings wird die Produktion in Saragossa erst in circa einem Jahr starten.

So lange müssen die Kunden noch mit längeren Lieferfristen kämpfen, die durch den Umzug nach Spanien allerdings stark vermindert werden sollen. "Mit diesem Schritt können wir den Mokka in größeren Stückzahlen produzieren und unsere Kunden schneller bedienen", so Neumann weiter.

Opel-Gesamtbetriebsratschef sieht "Win-Win-Situation"

Aber auch auf die Belegschaft in den europäischen Werken wird sich die Produktionsverlagerung positiv auswirken. Die rund 5800 Mitarbeiter in Saragossa, die derzeit Corsa und Meriva produzieren, ist der Mokka eine Art Jobgarantie.

Doch auch andere Opel-Mitarbeiter können sich freuen. "Es ist nicht nur eine hervorragende Nachricht für Saragossa, sondern für alle Werke – im Hinblick auf die insgesamt verbesserte Kapazitätssituation. Das ist eine absolute Win-Win-Situation für alle bei Opel/Vauxhall", sagt Opel-Gesamtbetriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug.

Opel-Werk Thüringen hofft auf gerechte Umverteilung

Aufgrund der Verlagerung der Mokka-Produktion, die zunächst nur unter Verwendung von so genannten CKD-Teilesätzen aus Korea stattfindet, erhofft sich auch das Thüringer Opel-Werk, das ebenfalls auf die Produktion des Mokka gehofft hatte, eine bessere Auslastung. In Eisenach wird neben dem Kleinstwagen Adam auch der Corsa gefertigt.

Der kürzlich ausgeschiedene Betriebsratschef Harald Lieske hatte vor seiner Verabschiedung Ende Juni gesagt, dass "egal wie die Entscheidung ausfalle, wir werden in Eisenach davon profitierten." In Eisenach wird nun auf eine gerechte Umverteilung zwischen Saragossa und Thüringen gesetzt. Ob das der Fall sein wird konnte auf Anfrage der Autogazette in Rüsselsheim noch nicht bestätigt werden. Hier gab es ebenso "keinen Kommentar" wie zu der Frage, ob damit die Produktionsverlagerungen zunächst einmal beendet wären. (AG/TF)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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