Opel Insignia: Guter Freund der TÜV-Prüfer

Opel Insignia: Guter Freund der TÜV-Prüfer
Opel füllt das GSi-Kürzel mit neuem Leben. © Opel

Der Opel Insignia ist das Flaggschiff der Rüsselsheimer. Doch nicht nur als Neuwagen macht das Mittelklassemodell der PSA-Tochter eine gute Figur.

Das dürfte Opel gefreut haben: Die Mittelklasselimousine Insignia hat beim aktuellen TÜV-Report richtig gut abgeschnitten. Der große Opel, der seit 2017 in der zweiten Generation erhältlich ist und als letzter Opel noch unter dem GM-Eignerdach entwickelt wurde, erzielte bei seiner ersten Hauptuntersuchung eine Mängelquote von 2,2 Prozent – Bestwert im Mittelklassesegment.

Zum Markstart tritt der große und lange Opel als Limousine (Grand Sport), Kombi (Sports Tourer) sowie als Country Tourer an. Letzterer ist um 2,5 Zentimeter höher gelegt als der Kombi.

Limousine 4,90 Meter lang

Schon die Limousine streckt sich auf eine Länge von 4,90 Metern, der Kombi bietet weitere 10 Zentimeter und kommt auf rund 5 Meter Länge. Damit sprengt der Insignia formal die Grenzen der Mittelklasse. Mit der zweiten Generation speckte der Insignia im Vergleich zum Vorgänger nicht nur rund 200 Kilogramm ab, auch das Platzangebot entspricht endlich den Längenvorgaben. Jetzt sitzen auch im Fond die Passagiere bequem. Das Gepäckteil der Limousine schluckt 490 Liter, beim Kombi sind es 560 – bei umgeklappten Rücksitzen und dachhoher Beladung bis zu 1.665 Liter.

Die angesichts der Abmessungen nur durchschnittliche Platzausbeute im Kofferraum ist der sportlichen Linie mit dem nach hinten abfallenden Dach geschuldet. Doch kann der Opel beim Design überzeugen. Dies wirkt stimmig, ohne zu dezent oder zu prollig zu sein. Im Vergleich zur ersten Generation hat Opel auch bei der Innenraumgestaltung nachgelegt. So gibt es ein aufgeräumtes, übersichtliches Cockpit und bequeme Sitze, die ehemals vielen Bedienknöpfe gehören der Vergangenheit an. Die Bedienung der Klimaanlage erfolgt klassisch und damit direkt über Knöpfe. Das Lenkrad zeigt sich ebenfalls bedienerfreundlich.

Anfang 2020 hat der Insignia ein Facelift erhalten. Die gelifteten Modelle sind an einer leicht geänderten Front zu erkennen. Der Country Tourer wurde aus dem Programm genommen.

Topversion hat 260 PS

Das Cockpit des Insignia GSi. Foto: Opel
So sieht das Cockpit des Insignia GSi aus. Foto: Opel

Beim Vortrieb setzt Opel auf turbogeladene Benzin- und Dieselmotoren. Topversion ist ein 2,0-Liter-Turbobenziner mit 260 PS in Verbindung mit Achtgang-Automatik und Allradantrieb, der das Kürzel GSi trägt. Ebenfalls im Motorenprogramm ist der 1,5-Liter-Ottto, der in zwei Leistungsstufen mit 140 PS und 165 PS angeboten wird. Im August 2018 ergänzt ein 1,6 Liter großer Turbobenziner mit 200 PS das Angebot. Als Alternative zum manuellen Sechsganggetriebe steht hier eine Sechsgang-Automatik zur Wahl.

Bei den Dieselmotoren gibt es ein 1,6-Liter-Aggregat in den Leistungsstufen 110 PS sowie 136 PS. Ein Zweiliter-Selbstzünder mit 170 PS lässt sich mit Allrad und der Achtgang-Automatik kombinieren. Top-Aggregat ist der Zweiliter mit 210 PS, der immer mit 4×4-Antrieb und Achtgang-Automatik vorfährt. Als wichtigste Neuerung des Facelifts halten nun der aus dem Astra bekannte 1,5-Liter-Diesel mit 122 PS Einzug, der GSi kommt nur noch auf 230 PS.

Reichlich Komfort an Bord

Je nach gewählter Ausstattungslinie wartet der Insignia mit reichlich Komfort auf. Bis zum Facelift dürfte „Innovation“ das am meisten gewählte Komfortniveau gewesen sein. Hier ist zum Beispiel das Matrixlicht Teil der Serienumfangs. Für Vielfahrer sind auch die rückenfreundlichen AGR-Sitze mit Ventilation und Massagefunktion sowie das Head-up-Display eine Überlegung wert. Für den Insignia stehen zahlreiche klassenübliche Assistenten wie zum Beispiel Abstandstempomat ACC, aktiver Spurhalte-Assistent mit Gegenlenk-Funktion, 360-Grad-Kamera oder ein Querverkehr-Warner zur Verfügung – je nach Ausstattung ab Werk oder aufpreispflichtig. Beim NCAP-Crashtest erhielt der Insignia 2017 eine Fünf-Sterne-Bewertung.

Der Opel Insignia gibt beim ersten TÜV-Besuch eine gute Figur ab. Er absolviert die Hauptuntersuchung mit 96,1 Prozent ohne Mängel, der Schnitt in der Klasse liegt bei 91,2 Prozent. Achsaufhängung, Fahrwerk, Licht und Bremsen geben keinen Grund zur Beanstandung. Allerdings hat er ein Problem des Vorgängers beibehalten: Ölverlust. Interessenten sollte da genau hinsehen.

Opel rief für den Insignia 2017 mindestens 26.000 Euro auf. Für die Größe des Autos ein faires Angebot. Selbst die gut ausgestatteten und üppig motorisierten Modelle lagen unter den Preisen der Wettbewerber. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt sind drei Jahre alte Fahrzeuge ab rund 12.000 Euro zu haben. Wer keine Parkplatzsorgen aufgrund der Länge des Insignia hat, kann ihn durchaus beim Erwerb eines Gebrauchten in Betracht ziehen. (SP-X)

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