Opel feiert auf der IAA in Frankfurt seine Premiere als Teil des PSA-Konzerns. Opel-Chef Michael Lohscheller betonte, dass die Marke mit dem Blitz ein deutsches Traditionsunternehmen bleibe.
Von Thomas Flehmer
„Bonjour Mesdames et Messieurs“, eröffnete Opel-Chef Michael Lohscheller den Stand auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt. Im so genannten X-Ville – sprich Cross-Ville – zieht ein Hauch Pariser Schick über den liebevoll eingerichteten Stand, dessen Fassade auch ein Haus in der Pariser Vorstand schmücken könnte.
Den französischen Touch beendete Lohscheller gut einem Monat nach der genehmigten Übernahme der Rüsselsheimer durch PSA Peugeot Citroen dann aber und setzte seine Rede in deutscher Sprache fort und betonte damit die zukünftige Ausrichtung trotz neuer Machtverhältnisse.
Grandland X erster Opel mit Plugin-Hybrid
„Opel ist deutsch und bleibt ein deutsches Traditionsunternehmen“, so der Nachfolger von Karl-Thomas Neumann weiter. Daran ändern auch nicht die Synergieeffekte, die durch die Übernahme entstehen und natürlich Kosten einsparen sollen. Als Beispiel dient die Premiere des Grandland X, der sich gemeinsam mit dem Peugeot 3008 eine Plattform teilt, auch wenn das SUV ein paar Zentimeter länger ausgefallen ist.
Und der Grandland X kommt dann auch in den weiteren Genuss der Partnerschaft und wird laut dem Opel-Chef als „erster Opel überhaupt als Plugin-Hybrid und Allradler auf den Markt kommen. Er ist das nächste große Beispiel dafür, welche Chancen für uns im PSA-Konzernverbund liegen. Diesen Weg werden wir konsequent weitergehen.“ Im französischen Schwestermodell arbeitet bereits ein Plugin-Hybrid, der dann von Opel übernommen werden kann.
Sportliche Runden mit PSA-Chef Tavares
Neben dem Grandland X feiern auch zwei Varianten des Insignia ihre Premiere. Mit dem Country Tourer soll das neue Flaggschiff aus Rüsselsheim die Gelüste für Geländefahrten wecken. Die GSi-Variante setzt die sportliche Tradition fort, die in den achtziger Jahren der Manta GSi sowohl der Kadett GSi gründete.
Mit dem Insignia GSi drehte Lohscheller auch schon die ersten Runden auf dem Nürburgring. Allerdings nahm der Opel-Chef den Beifahrerplatz ein. Den Wagen fuhr PSA-Chef Carlos Tavares über die legendäre Nordschleife.
Tränen vorprogrammiert
Die noch jungen Machtverhältnisse, die auch auf einer zuvor langjährigen Partnerschaft bei der Entwicklung und Fertigung einzelner Modelle begründet wurde, haben in Rüsselsheim eine gewisse Aufbruchsstimmung erzeugt, wie von vielen Seiten gesagt wird.
Allerdings werden auch Tränen folgen. Tavares, der sich bei der Präsentation im Hintergrund hielt und nur für anschließende gemeinsame Fotos auf die Bühne trat, hat noch einmal bekräftigt, dass die Jobgarantie der Opel-Mitarbeiter bis Ende 2018 unangetastet bleibt. In dem 15-monatigen Zeitraum bis dahin steht dafür alles auf dem Prüfstand, vor allem auch die Anzahl der Werke und deren Mitarbeiter. Denn trotz aller Aufbruchstimmung zählt die Profitabilität der Unternehmen. Bonjour Opel.