Opel-Werk Bochum vor dem Aus

Nach Ende der Zafira-Produktion

Opel-Werk Bochum vor dem Aus
Das bald ehemalige Opel-Werk in Bochum © dpa

General Motors Europe will in drei, vier Jahren wieder die Gewinnzone erreichen. Dafür sollen die Produktkapazitäten der Marktnachfrage angepasst werden.

Dem Opel-Werk in Bochum droht das Aus. Nachdem General Motors Europe (GME) in diesem Jahr der amerikanischen Mutter einen Verlust zwischen 1,5 und 1,8 Milliarden Dollar bescheren wird, hat GME einen strategischen Plan für Opel und Vauxhall vorgelegt. "Das Erreichen der Gewinnschwelle wird ein wichtiger Meilenstein in unserem langfristigen Plan 'Drive Opel 2022' sein. Auf diesem Pfad zur Profitabilität peilen wir höhere Erträge an – sowohl von unseren aktuellen als auch von unseren zukünftigen Modellen", sagte Steve Girsky, GM Vice Chairman, Vorsitzender des Opel-Aufsichtsrats und Präsident von GM Europe.

Opel plant Modelloffensive

Wachstum und Kosteneffizienz sind zwei Eckpfeiler dieses Planes, der das Aus in Bochum besiegeln könnte. "Für das Opel-Werk Bochum ist nach dem Auslauf des aktuellen Zafira Tourer – vorbehaltlich weiterer Konsultationen – kein neues Produkt geplant", heißt es in der Pressemitteilung. Demnach sollen in dem Werk nach 2016 kein Autos mehr vom Band laufen. Die Verhandlungen mit Gewerkschaft und Betriebsrat zu diesem Thema sind noch nicht abgeschlossen. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass die Nachfrage in Europa ihren negativen Trend fortsetzen werde, sodass Kapazitätenüberhänge immer größer anwachsen würden.

Zugleich plant der Autobauer neben einer neuen Vertriebsstrategie und der Stärkung des Images der Marke Opel sowie einer verbesserten Qualität des Marktanteils eine Modell-Offensive. "Wir planen eine Milliarden-Euro-Produktoffensive mit 23 neuen Modellen und 13 neuen Motoren bis 2016", so Girsky weiter. Dazu gehöre der Schritt in neue Segmente, der in diesem Jahr durch Mokka und Adam sowie 2013 mit dem Cabrio Cascada begonnen wurde.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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