Karl-Friedrich Stracke hat seinen Posten als Opel-Chef und Präsident von GM Europe aufgegeben. Der vor kurzem angeschobene Restrukturierungskurs soll dabei beibehalten werden.
Karl-Friedrich Stracke ist als Vorstandsvorsitzender des defizitären Autobauers Opel zurückgetreten. Er habe auch den Posten als Präsident von General Motors Europe abgegeben, teilte die Adam Opel AG am Donnerstag ohne Angabe von Gründen mit. "Karl-Friedrich Stracke arbeitete unermüdlich und unter großem Druck, um dieses Geschäft zu stabilisieren. Wir sind dankbar, auf seinen Erfolgen aufbauen zu können. Wir schätzen die zahlreichen Beiträge Karl-Friedrich Strackes zum Erfolg von GM", sagte GM Chairman und CEO Dan Akerson.
Stracke übernimmt Sonderaufgaben für GM
Der 56-Jährige wird nun Sonderaufgaben für GM übernehmen und in dieser Rolle direkt an GM-Chef Akerson berichten. Der Schritt scheint nicht überraschend zu kommen, da laut einer Pressemitteilung die Suche nach einem Nachfolger bereits begonnen habe. «Der Opel-Aufsichtsrat wird in Kürze einberufen, um einen kommissarischen Opel-Vorstandsvorsitzenden zu benennen.» Bis dahin wird GM-Vize Stephen Girsky, der auch dem Opel-Aufsichtsrat vorsitzt, die Geschäfte von GM in Europa kommissarisch leiten.
Stracke war im April 2011 an die Spitze von Opel gerückt, um den defizitären Autobauer zurück in die Gewinnzone zu führen. Dieses Ziel wurde klar verfehlt. Zudem leidet der Autobauer besonders stark unter der Krise im Euroraum: Der Absatz ist zuletzt kräftig gesunken. Im Januar 2012 war er zudem zum Präsidenten von GME ernannt worden.
Führungswechsel ohne Auswirkung auf Opel-Sanierungskonzept
Für die Ernennung eines Nachfolgers ist kein Zeitfenster geplant. "Wir suchen den kompetentesten Mann für diesen Posten. Nationalitäten spielen dabei keine Rolle", sagte ein Opel-Sprecher der Autogazette.
Dabei soll Sanierungskonzept, das Stracke vor zwei Wochen vorgelegt hatte, nicht mehr geändert werden. "Der Wechsel in der Führung hat keine unmittelbaren Auswirkungen auf dem vom Aufsichtsrat verabschiedeten Restrukturierungplan", so der Sprecher gegenüber der Autogazette. (AG/dpa)