Opel hat mit Karl-Thomas Neumann einen neuen Chef. An diesem Dienstag hatte der Manager auf dem Autosalon Genf seinen ersten Auftritt – und er verbreitete Aufbruchsstimmung.
Von Frank Mertens
Karl-Thomas Neumann ist für Opel ein Hoffnungsträger. Mit ihm als neuem Opel-Chef soll die GM-Tochter bis zum Jahr 2016 endlich wieder schwarze Zahlen schreiben. An diesem Dienstag hatte Neumann, der vor seiner Amtsübernahme für den VW-Konzern das China-Geschäft verantwortete, auf dem Autosalon in Genf seinen ersten öffentlichen Auftritt. "Ich bin stolz darauf, neuer Vorstandschef von Opel/Vauxhall zu sein", sagte er.
"Opel ist zurück"
Und Neumann verbreitete bei der Vorstellung von vier Weltpremieren wie dem Mittelklasse-Cabrio Cascada, dem Konzeptcar Adam Rocks, dem Adam R2 und dem neuen effizienten 1.6 CDTI Ecotec-Motor Aufbruchsstimmung. "Diese vier Weltpremieren sind ein Statement." Dies alles zeige die Stärke von Opel. "Opel ist zurück", sagte Neumann – und das nicht nur mit Blick auf das Cabrio-Segment.
Wie Neumann sagte, sei Opel nicht nur die zweitwichtigste Marke innerhalb des GM-Konzerns, sondern zugleich auch die dritterfolgreichste Marke in Europa. Mit dem Zehnjahresplan "Drive 2022" soll die Marke in eine Zukunft geführt werden, in der nicht von Jahr zu Jahr neue Milliarden-Verluste Richtung Detroit gemeldet werden müssen. Um das Ziel zu erreichen sollen zunächst bis 2016 23 neue oder aufgefrischte Modelle sowie 13 neue Motoren auf den Markt kommen.
90.000 Bestellungen für Opel Mokka
Die Chancen, dass Opel sich auch in Zeiten der Krise behaupten kann, stehen angesichts der Modellpalette und der laufenden Produktoffensive nicht schlecht. Im Januar hatte Opel bereits für ein positives Signal gesorgt, als man entgegen dem Markttrend ein Absatzplus von 4,5 Prozent vermelden konnte. Ein Aspekt, der die Verantwortlichen in Rüsselsheim freut, sie aber nicht in Überschwang geraten lässt. Dafür bleibt zu ungewiss, wie sich die Absatzmärkte in Europa weiter entwickeln werden.
Mit Autos wie dem Kleinstwagen Adam, für den mittlerweile europaweit 30.000 Bestellungen vorliegen oder dem Opel Mokka (90.000 Bestellungen) jedenfalls treffen die Rüsselsheimer den Geschmack der Kunden. Ein Auto wie der Opel Cascada bewegt sich zwar in einem Nischensegment, wird jedoch weitere Kunden in die Schauräume der Händler bringen. Vor allem zeigt es, dass Opel attraktive Autos baut, die den Vergleich mit den Mitbewerbern längst nicht mehr zu scheuen braucht.