Die Volksabstimmung in Großbritannien und das schwache britische Pfund haben Opel/Vauxhall wieder zurück in die Verlustzone geführt. Trotzdem verbuchte Hersteller das beste Neun-Monats-Resultat seit 16 Jahren.
Nach einem kurzen Hoch im Frühsommer ist der Autohersteller Opel wieder zurück in die Verlustzone gefahren. Der Mutterkonzern General Motors wies am Dienstag für seine Europatochter einen operativen Quartalsverlust von 142 Millionen Dollar (130 Mio Euro) aus nach 231 Millionen Dollar (212 Mio Euro)vor einem Jahr. Grund waren vor allem die Schwäche des britischen Pfunds nach der dortigen Volksabstimmung über den Ausstieg aus der EU, wie auch schon Steffen Raschig, Nutzfahrzeugchef von Opel/Vauxhall, im Interview mit der Autogazette gesagt hatte. Großbritannien ist der größte Einzelmarkt der GM-Tochter in Europa.
Damit wurde der Gewinn aus dem Vorquartal aufgebraucht, so dass Opel zusammen mit seiner britischen Schwestermarke Vauxhall nach neun Monaten einen Verlust von 11 Millionen Dollar (10,1 Mio Euro) eingefahren hat. Das ist immerhin noch das beste Neun-Monats-Resultat seit 16 Jahren. «Mit dem erfolgreichen Jahresstart und dem nun erreichten Ergebnis für die ersten neun Monate haben wir gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Diesen Kurs gilt es beizubehalten», erklärte Opel-Chef Karl-Thomas Neumann. Die Zukunft sei zweifelsohne elektrisch.
Anvisiertes Ziel von Opel in Gefahr
Nach einer jahrelangen harten Sanierung sollte Opel mit der britischen Schwestermarke Vauxhall in 2016 eigentlich den ersten Jahresgewinn seit 1999 erreichen. Nach Zahlen des europäischen Herstellerverbandes ACEA hat Opel/Vauxhall in den ersten neun Monaten des Jahres in Europa (EU und EFTA) knapp 776.000 Personenwagen verkauft. Das waren 6,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor und lag etwas unter dem Markt, der im Schnitt ein Plus von 7,1 Prozent erreichte.
Mit einem Zuwachs von 2,6 Prozent blieb der britische Gesamtmarkt deutlich hinter dem Kontinent zurück. Opel/Vauxhall betreibt auch zwei Fabriken auf der britischen Insel und könnte so umgekehrt von Währungsvorteilen profitieren. Die Wertschöpfung findet aber nach Unternehmensangaben zu etwa 80 Prozent im Euroraum statt.
Neuer Umsatz-Bestwert für General Motors
Dagegen haben gute Geschäfte im US-Heimatmarkt und in China der Opel-Mutter General Motors (GM) einen Gewinnsprung und Rekorderlöse im dritten Quartal beschert. Verglichen mit dem Vorjahreswert wurde der Überschuss von 1,4 auf 2,8 Milliarden Dollar (2,6 Mrd Euro) verdoppelt, wie der Konzern am Dienstag in Detroit mitteilte.
Der Umsatz stieg um rund zehn Prozent auf 42,8 Milliarden Dollar - dem Unternehmen zufolge ein neuer Bestwert. Weltweit verkaufte GM im dritten Quartal 2,4 Millionen Fahrzeuge, das waren knapp vier Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. (AG/dpa)