Gebrauchter Opel Corsa: Große Auswahl – kleine Macken

Gebrauchter Opel Corsa: Große Auswahl – kleine Macken
Der Opel Corsa geht als kleiner Bruder des Kompaktmodells Astra durch © Opel

Kleinwagen können auch fahren wie ein Großer. Der Opel Corsa (E) tut das – meistens jedenfalls.

Der Corsa gehörte immer zu den Verkaufsgaranten im Opel-Angebot. Seit 1982 legten die Rüsselsheimer bereits sechs Generationen des Kleinwagens auf, die neueste startete 2019. Die Modelle der letzten Generation unter General-Motors-Zugehörigkeit (Corsa E, 2015 bis 2019) sind jetzt im guten Gebrauchtwagenalter.

Auch der Corsa E bleibt dem Anspruch treu, optisch nicht zu polarisieren. Er geht als kleiner Bruder des Kompaktmodells Astra durch und wirkt erwachsen, und ist dabei freundlich ohne zu verspielt zu sein. Wer es lieber sportlich mag, greift zu den Modellen S, GSI und OPC. Die leistungsstarken Corsa-Varianten fallen etwa durch Anbauteile in Carbon-Optik, Dach- und Frontspoilern, großen Lufteinlässen in der Frontschürze oder rot lackierten Bremssätteln auf.

Drei- und Fünftürer im Angebot

Den Corsa gibt es auch als Dreitürer. Foto: Opel

Den 4,02 Meter langen Kleinwagen gibt es als Drei- oder Fünftürer. Zwar wirkt der Dreitürer einen Hauch schicker, wer jedoch öfter Passagiere auf der Rückbank mitnehmen will, wird die zwei zusätzlichen Portale im Fond schätzen lernen. Das Platzangebot geht in Ordnung, der Kofferraum fasst zwischen 258 und 1090 Litern; der Dreitürer kommt beim Maximalwert auf 1120 Liter. Das Interieur orientiert sich ebenfalls am Astra. Es wirkt aufgeräumt und übersichtlich. Die Sitze sind gut und eignen sich auch für längere Fahrten.

Das Angebot an Benzinern ist umfangreich und umfasst Sauger und Turbos, Vier- und Dreizylinder. Basisversion ist ein 1,2-Liter-Vierzylinder-Otto mit 70 PS. Der Sauger reicht, um genügsamen Fahransprüchen gerecht zu werden. In 16 Sekunden gelingt der Spurt von 0 auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit ist bei 162 km/h erreicht. Flotter ist man mit dem 1,4-Liter mit 90 PS unterwegs. Der mobilisiert immerhin 130 Nm und ist bis zu 175 km/h schnell. Als Alternative zum manuellen Sechsgang-Getriebe steht eine Sechsgang-Automatik zur Wahl.

90-PS-Motor auch als Autogas-Version

Wer es lieber sportlich mag, greift zu den Modellen S, GSI und OPC. Foto: Opel

Bei der Spritsparversion „ecoFlex“ (bis Ende 2018) sorgt ein automatisiertes Fünfganggetriebe für die Kraftübertragung. Durchschnittlich fließen hier 4,7 Liter durch die Leitungen. Den 90 PS-Motor gibt es auch als Autogas-Version (LPG ecoFlex, 2015 bis Ende 2018). Wenn es etwas spritziger sein darf: Der 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbo in den Ausbaustufen mit 90 und 115 PS sowie der 1,4-Liter-Vierzylinder-Turbo mit 100 PS sorgen für mehr Fahrspaß, ohne den Spritkonsum zu weit nach oben zu treiben (4,4 bis 5,3 Liter).

Bei den Modellvarianten S und GSI kommt der 1.4er mit 150 PS zum Einsatz. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 207 km/h, von 0 auf 100 km/h geht es in 8,9 Sekunden. Die Top-Version OPC, die zwischen 2015 und 2018 erhältlich war, lässt den Kleinen zum Sportler mutieren. Der 207 PS starke 1,6-Liter-Turbo beschleunigt ihn in 6,8 Sekunden auf Landstraßentempo. Bei 230 km/h ist die Höchstgeschwindigkeit erreicht. Als Durchschnittsverbrauchswert wurden 7,5 Liter angegeben. Für Vielfahrer offerierte Opel bis 2018 einen 1,3-Liter-Diesel. Diesen gab es mit 75 und 95 PS, der Verbrauch lag zwischen 3,3 und 3,9 Litern.

Basisaustattung bietet wenig

Das Interieur orientiert sich ebenfalls am Astra. Es wirkt aufgeräumt und übersichtlich. Foto: Opel

Wie bei Kleinwagen üblich, bietet die Basis-Ausstattung nicht viel. Schließlich soll ein möglichst günstiger Grundpreis erreicht werden. Als „Selection“ fehlen dem Corsa Annehmlichkeiten wie Bordcomputer, Radio oder Klimaanlage. Diese finden sich erst ab dem zweiten Komfortniveau „Edition“. Wer statt Stahlrädern Alus möchte, muss zur „Color Edition“ greifen.

Gebrauchtwageninteressenten mit Wunsch nach viel Ausstattung suchen am besten nach „Innovation“-Modellen. Als Extras standen für Erstkäufer diverse Assistenzsysteme, beheizbares Lenkrad, Klimaautomatik, oder das Fahrradträgersystem „FlexFix“ zur Wahl. Das im hinteren Stoßfänger integrierte System wird wie eine Schublade herausgezogen und erlaubt die Mitnahme von zwei Rädern. Beim Euro-NCAP-Crashtest 2014 kam der Corsa auf vier von fünf Sternen.

Beleuchtung schwächelt gerne

Ein Selbstläufer ist der Corsa bei der Hauptuntersuchung nicht. Die Prüfer bemängeln Achsaufhängung und Federn, die Beleuchtung schwächelt gerne und die Bremsen geben nicht selten Grund zur Beanstandung. Die Auspuffanlage besteht meist ohne Probleme, allerdings fällt der Corsa durch Ölverlust unangenehm auf. Am besten suchen Interessenten ein Exemplar, das scheckheftgepflegt wurde.

Der Opel Corsa bietet ein großes Motorenangebot, gute Platzverhältnisse und eine Optik, die von jung bis alt Zuspruch findet. Ab rund 4000 Euro wird man in den Gebrauchtwagen-Portalen fündig. Für S-Modelle muss man rund 10.000 Euro anlegen, OPC-Fans müssen mindestens 12.000 Euro investieren. (SP-X)

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