Das Opel-Werk in Bochum wird nach 2016 geschlossen. Alternativen für die 3000 Beschäftigten sind schwer zu finden, da bereits im kommenden Jahr das Getriebewerk dichtgemacht wird.
Das Opel-Werk in Bochum mit derzeit mehr als 3000 Beschäftigten steht endgültig vor dem Aus. Die Geschäftsleitung des Unternehmens habe den Arbeitnehmervertretern vor wenigen Tagen mitgeteilt, dass nach 2016 keine Fahrzeuge in Bochum mehr gefertigt werden sollen, sagte Betriebsratschef Werner Einenkel am Samstag der Nachrichtenagentur dpa und bestätigte damit Angaben des WDR. Zwar liefen noch Gespräche mit der Landesregierung über Alternativen, doch diese würden zusätzlich erschwert durch die geplante Schließung des Getriebewerkes 2013. «So ernst und bedrohlich war die Lage noch nie», sagte Einenkel. Über ein Ende für den Opel-Standort Bochum wird schon seit Monaten spekuliert.
Opel-Belegschaftsversammlung am Montag
Nicht ganz klar war, ob der Gesprächsfaden mit dem Management endgültig gerissen ist. Doch die Geschäftsleitung scheint Einenkel zufolge fest entschlossen zu sein, das traditionsreiche Werk dichtzumachen. In den Ankündigungen seien auch keine Begründungen gegeben worden, monierte der Betriebsratschef. Solange noch Autos in Bochum gebaut würden, sehe er noch Chancen für den Erhalt des Standorts.
Am Montag will der Betriebsrat auf einer Belegschaftsversammlung die Beschäftigten über die Lage informieren. Die Geschäftsleitung sei eingeladen und aufgefordert worden, zu den Plänen Stellung zu nehmen und die Stilllegungspläne zu erläutern. Gefertigt wird in Bochum der Familien-Van Zafira.
Nach dem Opel Zafira Tourer ist Schluss
Ende Oktober hatte die Geschäftsleitung in Rüsselsheim mitgeteilt, dass für das Werk Bochum nach dem Auslauf des aktuellen Zafira Tourer, «vorbehaltlich weiterer Konsultationen», kein neues Produkt geplant sei. Die Verhandlungen mit Gewerkschaft und Betriebsrat sind offenbar ergebnislos geblieben.
Opel möchte die Produktionskapazitäten besser an die gesunkene Marktnachfrage anpassen. Die amerikanische Konzernmutter steht unter erheblichem Druck zu Kosteneinsparungen. Seit vielen Jahren schreibt das Unternehmen in Europa rote Zahlen. Die Krise in Europa werde die Nachfrage auch in den kommenden Jahren belasten. Bis 2015 will General Motors in Europa die Gewinnschwelle erreichen. (dpa)