Opel mit olympischem Gedanken in die Grüne Hölle

Michael Schumacher im Silberpfeil

Opel mit olympischem Gedanken in die Grüne Hölle
Vor zehn Jahren siegte Opel mit dem Astra V8 am Nürburgring.

Am Pfingstsonntag wird die 41. Auflage des 24-Stunden-Rennens am Nürburgring gestartet. Der mit sechs Teams startende Rückkehrer Opel überlässt dabei die Fahrten um den Sieg in der Gesamtwertung der Konkurrenz.

Von Thomas Flehmer

Bereits zum 41. Mal heulen am Pfingstsonntag um 17.00 Uhr die Motoren auf, wenn sich die Startflagge zum 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring senkt. Neben Werkteams und von Herstellern wie BMW, Audi oder Mercedes unterstützte Kundenteams sind auch zahlreiche Privatteams auf den 73 Kurven der Formel 1-Strecke und Nordschleife unterwegs. Nach einer Pause wieder mit dabei ist Opel. "Die Nordschleife ist so etwas wie unsere Heimstrecke, da hier jedes Opel-Modell validiert wird und wir hier schon viele Erfolge feiern konnten", sagt Opel-Motorsport-Direktor Jörg Schrott der Autogazette, "wir haben hier eine große Tradition, deshalb sind die immer noch vielen Opel-Fans sehr loyal."

Sechs Opel Astra Cup in eigener Klasse

Sechs Opel Astra Cup-Versionen fahren vor 200.000 erwarteten Zuschauern um den Sieg in der Klasse Cup 1 mit und fahren ihren eigenen Sieger aus. "Dass wir in der Gesamtwertung nicht um den Sieg mitfahren, wissen wir. Die Autos der anderen Leistungsklassen haben 600 PS, da sind wir mit unseren 300 PS nicht konkurrenzfähig", so Schrott weiter. Somit ist zwar der Olympische Gedanke "Dabeisein ist alles" für die Gesamtwertung vorhanden, es geht aber halt auch um den Sieg in der eigenen Klasse, sodass die 24-Stunden nicht zur Kaffeefahrt mutieren. Nach dem ersten Qualifying, dass am Freitag eine halbe Stunde vor Mitternacht beendet war, lag der beste OPC an 60. Stelle.

Um den Gesamtsieg der rund 180 Fahrzeuge mit etwa 650 Piloten fahren hauptsächlich der Teams in den Klassen SP7, SP8 oder SP9. Hier sind die Mannschaften mit Profis verstärkt, die sogar noch eine Doppelschicht einlegen. So vollziehen Mike Rockenfeller, Martin Tomczyk und Augusto Farfus ihre Generalprobe zunächst im englischen Brands Hatch, um Punkte in der DTM einzufahren. Nach der Zieleinfahrt gegen 15.30 Uhr wird das Trio dann per Flieger in die Eifel geflogen.

Vorjahressieger Audi peilt Titelverteidigung an

Rockenfeller peilt im Audi R8 LMS ultra die Titelverteidigung mit seinem Team an, das im vergangenen Jahr aber noch ohne ihn triumphierte. Die schärfste Konkurrenz kommt zum einen aus dem eignen Haus zum anderen von den Mannschaften, die im Mercedes Benz SLS AMG GT3 mit Altmeister Bernd Schneider oder Porsche GT3 R sitzen. Außenseiterchancen werden zudem Stephan Mücke zugeschrieben. Der Berliner und langjährige Aston Martin-Pilot peilt im GT3-Vantage das Podium an.

Einen Profi hinter dem Volant kann Opel bei der 41. Auflage nicht bieten. Zwar betreut mit Joachim Winkelhock ein ehemaliger Rennfahrer im Opel-VIP-Zelt die Gäste, "doch Jockel wollte nicht mehr ins Cockpit steigen", sagt Schrott. Für das nächste Jahr gibt es aber Überlegungen, auch professionellen Rennfahrern ein Cockpit zu geben. "Diese Kombination könnte Sinn machen."

Schumacher im Silberpfeil über die Nordschleife

So aber geht das halbe Dutzend Teams, die auch bei der neu geschaffenen eigenen Opel-Rennserie auf Punktejagd geht, ohne professionelle Hilfe hinter dem Steuer, aber mit der Unterstützung des Herstellers in den Saisonhöhepunkt, der von Sport 1 übertragen wird. Dabei wird häufiger Alex Hofmann zu sehen und hören sein. Der ehemalige MotoGP-Pilot steuert einen der Astras und hat als einziges Auto im großen Starterfeld eine Kamera an Bord, von wo aus er seine Eindrücke vom Rennen schildern wird.

Neben dem eigentlichen Rennen ist auch das Rahmenprogramm erstklassig bestückt. Die obligatorische Drift-Show in der Müllenbach-Schleife am Samstagabend ist sicher ein Highlight abseits des Rennens. Als absoluter Höhepunkt wird Formel 1-Rekordweltmeister Michael Schumacher in einem Formel 1-Silberpfeil am Sonntag eineinhalb Stunden vor Rennbeginn eine Runde über die Nordschleife donnern, das erste Mal seit 1955, dass ein Silberpfeil durch die "Grüne Hölle" fährt. Und kurz nach dem Rahmen-Höhepunkt senkt sich dann die Startflagge für das Hauptereignis.

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