Opel Adam: Mit Lifestyle zum Erfolg

Präsentation in Paris

Opel Adam: Mit Lifestyle zum Erfolg
Alfred E. Rieck bei der Adam-Präsentation in Paris. © AG/Mertens

Opel hat am Vortag des Autosalons Paris den Adam vorgestellt. Der Kleinstwagen rollt im Januar zu den Händlern. Er bringt alles mit, den Absatz der Rüsselsheimer zu beflügeln.

Von Frank Mertens

Opel-Vertriebsvorstand Alfred E. Rieck ist sichtlich zufrieden. "Dieses Auto wird unserer Marke weiteren Aufschwung verleihen." Dass Fahrzeug, von dem Rieck spricht, ist der neue Opel Adam, den der von der Absatzkrise in Europa gebeutelte Autobauer im Januar kommenden Jahres auf den Markt bringen wird.

Mit dem 3,70 Meter langen und 1,72 Meter breiten dreitürigen Kleinstwagen erschließt sich Opel das A-Segment, in dem die Rüsselsheimer bisher nicht vertreten waren.

Basispreis vom Opel Adam 11.500 Euro

Dieses Segment gehört trotz der anhaltenden Absatzkrise in Europa zu den Wachstumssegmenten. Davon hofft auch Opel zu profitieren und bietet den Opel Adam ab diesem Donnerstag zu einem Preis von 11.500 Euro für das Basismodell an. Ja, dieser Preis liegt höher als der des VW Up, der bei 9975 Euro beginnt, doch dieser Preisunterschied scheint gerechtfertigt.

Denn der Adam, den die Rüsselsheimer am Mittwoch einen Tag vor dem am heutigen Donnerstag beginnenden Autosalon Paris in der Brasserie Chez Francis am Place de l´Alma präsentierte, hat dann doch deutlich mehr zu bieten als nur einen günstigen Preis. So, wie der Opel Adam am Straßenrand in den Lackierungen rot, gelb und blau steht, ist er ein richtiger Hingucker – und das nicht nur wegen seiner auffälligen Farbe. Das Design ist gelungen, der Kleine, der im Werk in Eisenach gebaut wird und in dessen Ausbau das Unternehmen 200 Millionen Euro investiert hat, sieht frech aus und weist Nettigkeiten wie unterschiedlich lackierte Felgenlackierungen auf. Das scheint anzukommen. "Heute hätte wir auf die Schnelle unsere drei Autos verkaufen können, so angetan waren die Passanten von dem Auto", freut sich Rieck.

Wertiger Innenraum

Opel Adam in Paris.
Der Adam auf den Straßen von Paris AG/Mertens

Die Zuversicht von Rieck mit Blick auf das Potenzial des Adam ist zu verstehen. Denn wenn man im Innenraum Platz nimmt, versprüht der Kleine einen Hauch von Premium. Hier wirkt nichts billig - was man beispielsweise vom Innenraum des VW Up nicht behaupten kann – sondern ausgesprochen wertig. Das Lederlenkrad sieht nicht nur gut aus, sondern fühlt sich auch gut an. Die Mittelkonsole besteht zwar nur aus geschäumten Kunststoff, sieht aber dennoch gut aus.

Doch wie schaut es mit dem Platz aus? Auf ihn kommt es schließlich an. Klar, der Adam ist kein Raumwunder, doch das erwartet man von ihm auch nicht. Dennoch bietet er Fahrer und Beifahrer, selbst wenn sie größer als 1,80 Meter sind, anständig Platz. Und im Fond? Gut, wer 1,90 Meter groß ist, muss auf der Rückbank den Kopf einziehen, will er nicht an die abfallende Dachkante stoßen, doch zwei Mitreisende mit 1,80 Meter können auf der Rückbank mehr oder minder bequem Platz nehmen. Eine stundelange Fahrt in den Urlaub möchte man zwei erwachsenen Mitreisenden im Fond indes nicht zumuten.

Auto für die Stadt

Doch das ist auch nicht das ureigene Einsatzgebiet des Adam. Er ist ein Auto für die Stadt, ein Auto für Kunden, die gegebenenfalls nach einem Zweitwagen suchen. Ihnen bietet Opel ein attraktives Angebot – und setzt dabei auf viel Lifestyle. Allein im Innenraum stehen 30.000 Variationsmöglichkeiten zur Wahl und außen kann der Kunde unter zwölf Farben wählen. Soviel Qual der Wahl bietet sonst nur ein Hersteller wie Mini mit seinen Individualisierungsmöglichkeiten. Dass Opel mit dem Adam insbesondere jüngere Kunden für die Marke gewinnen will, sieht man auch an den Namen für die Ausstattungsvarianten: Sie heißen Jam, Glam, Slam. Darauf muss man – wie auch auf den Namen Adam – erst einmal kommen.

Wie dem auch sei: Im Innenraum bietet der Adam nicht nur eine gute Qualitätsanmutung, sondern auch ein neues Infotainmentangebot namens Intellilink, dass es den Fahrern ermöglicht ihr iPhone beziehungsweise Smartphone mit dem Auto zu verbinden. Wer jüngere Zielgruppen erreichen will, der kann auf so etwas scheinbar nicht mehr verzichten.

Drei Benziner zum Start

Der Opel Adam auf den Straßen von Paris.
Das Heck des Opel Adam AG/Mertens

Zum Marktstart wird Opel den Adam mit drei Benzin-Motorisierungen anbieten: einem 1.2 Liter mit 70 und 87 PS und einem 1.4-Liter mit 100 PS. Alle Motorisierungen verfügen über ein manuelles Fünfganggetriebe. Der Verbrauch liegt beim Einstiegsbenziner bei fünf Litern, was einem CO2-Ausstoß von 118 Gramm pro Kilometer entspricht. Zu einem späteren Zeitpunkt werden im Adam auch die neue und noch effizienteren Motoren angeboten. Darunter ein Turbobenziner mit manuellen Sechsganggetriebe. Perspektivisch sei auch vorstellbar, wie ein Sprecher sagt, dass der Adam als Viertürer oder auch als Cabrio angeboten wird.

Dass für Letzeres bei einem Kleinstwagen eine Nachfrage besteht, zeigt der Fiat 500. Dass der Adam auch eine sportliche Note hat, kann man auch mit der Wahl der Felgen unter Beweis stellen – sie reichen von 15 bis 18 Zoll. Mit derart breiten Reifen aufgestellt, ist der Adam eine besondere Ansage. Zugleich bietet Opel auch für den Adam Nettigkeiten wie den Fahrradträger FlexFix, der sich unsichtbar unter dem Fahrzeugboden befindet und mit einem einfachen Zug auf einen in der Ladekannte untergebrachten Knopf herausgefahren werden kann. Wer den Opel Adam in Paris erlebt hat, versteht, weshalb Rieck trotz eines Wolkenbruchs am Mittwochnachmittag so zuversichtlich dreinschaute.

Keine Beiträge vorhanden