Ford F-Serie: Amerikanische Ikone

Der erfolgreichste Ford aller Zeiten wird 60. Die Pickups der F-Serie halfen schon mit, die USA aufzubauen, als der Mustang noch nicht einmal auf dem Reißbrett existierte.

Von Sebastian Viehmann

Jede Folge von «Lassie» wäre ohne ihn nur halb so lässig. Texas-Ranger Walker alias Chuck Norris könnte ohne ihn keine Verbrecher fangen. Und Angela Merkel hätte bei ihrem letzten USA-Besuch wohl eine Menge laufen müssen, wenn Präsident George Bush sie nicht mit ihm durch seine Riesen-Ranch kutschiert hatte. Die Rede ist natürlich vom einem Pickup, dem urwüchsigen amerikanischen Allzweckauto. Und der erfolgreichste Ladeflächen-Lastesel trägt stolz das Ford-Logo am Kühlergrill. Seit 60 Jahren setzt der Autogigant auf die F-Serie. Allein 2006 brachte es der Pickup mit all seinen Varianten auf fast 800.000 Zulassungen. Auch 2007 nimmt er Rang eins in der US-Zulassungsstatistik ein, gefolgt vom Chevrolet Silverado - ebenfalls ein Pickup. Der Toyota Camry landet als erste Limousine im Feld auf Platz drei. Allerdings nagen die steigenden Spritpreise in den USA wohl langsam am Thron des Ford-Lasters: im ersten Halbjahr 2007 ist der Absatz der F-Serie im Vergleich zum Vorjahr um 11,2 Prozent gesunken. Doch noch immer stehen die Höfe der Fähnchen-Händler voll mit den bulligen Pickups.

Sicher und unabhängig

Es ist nicht nur der Drang zur Größe, der die Amerikaner so an ihren Dickschiffen hängen lässt. Ein Land fühlt sich offenbar hoch oben am Steuer eines Geländewagens besonders sicher und unabhängig. In ländlichen Regionen können Autos mit erhöhter Bodenfreiheit und Allradantrieb nicht schaden. Und wenn sich Amerikaner über etwas keine Sorgen machen müssen, dann ist es das Parkplatzangebot. Jeder zweite Drugstore hat mehr Stellplätze als mancher deutsche Supermarkt.

Spritfresser

Ford F100 von 1965 Foto: Ford

Dass die F-Serie in den USA den Stellenwert einnimmt, den hierzulande der VW Golf hat, liegt aber auch am Preis: das Einstiegsmodell F-150 kostet mit 17.345 Dollar umgerechnet sogar weniger als der Golf. Und schon in der schwächsten Motorisierung hat das Basismodell F-150 einen bollernden V6-Motor mit 4,2 Litern Hubraum und 202 Pferdestärken unter der Haube. Nach oben schließt der 5,4 Liter große und 300 PS starke «Triton» V8-Motor die Palette ab. Sparsamkeit gehört freilich nicht zu den Tugenden der F-Serie. Schon der Basismotor schluckt auf dem Highway rund elf und im Stadtverkehr mehr als 16 Liter pro 100 Kilometer. Da auch in den USA die Spritpreise stetig nach oben klettern, werden Pickups für viele Käufer immer unattraktiver. Allerdings vollzieht sich diese Entwicklung im Schneckentempo.

Unverwüstliches Alltagsgefährt

Ford F150 von 1975 Foto: Ford

Schließlich ist der Pick-up eine amerikanische Ikone. Hierzulande können sich viele Autofahrer noch an ihren ersten Käfer oder Golf erinnern. In den USA sind es die Pickups, denen der Nimbus des unverwüstlichen Alltagsgefährts anhaftet. Besonders Ford hat sich mit robusten und anspruchslosen Pickups einen Namen gemacht. Die ersten Fahrzeuge der F-Serie rollten Anfang 1948 vom Band. Im Vergleich zu Fords Vorkriegs-Lastern sah der F-1 geradezu modern aus. Statt der frei stehenden Scheinwerfer gab es in die Frontmaske integrierte Leuchten, die Windschutzscheibe bestand nicht mehr aus zwei Teilen, und die Fahrerkabine war geräumiger.

Das erste große Facelift kam 1953. Der F-100 und F-250 waren eher für den Hausgebrauch bestimmt, der F-350 die Heavy-Duty-Version für Bauarbeiter und Co. 1965 wurde Fords Arbeitspferd mit einer neuen Vorderradaufhängung versehen, die das Fahrverhalten verbesserte. «Drive like a car - work like a truck» dichtete Fords Marketing-Abteilung dazu. 1969 kam der mächtige F-250 mit Allradantrieb auf den Markt. Ab 1974 gab es den F-100 als «SuperCab» mit verlängerter Kabine. Schließlich hatte sich das Einsatzgebiet der robusten Lastesel längst auf Vorstadt-Cowboys und Freizeit-Fahrer ausgedehnt. Da mussten mehr Platz und Bequemlichkeit her.

Schließlich ist der Pick-up eine amerikanische Ikone. Hierzulande können sich viele Autofahrer noch an ihren ersten Käfer oder Golf erinnern. In den USA sind es die Pickups, denen der Nimbus des unverwüstlichen Alltagsgefährts anhaftet. Besonders Ford hat sich mit robusten und anspruchslosen Pickups einen Namen gemacht. Die ersten Fahrzeuge der F-Serie rollten Anfang 1948 vom Band. Im Vergleich zu Fords Vorkriegs-Lastern sah der F-1 geradezu modern aus. Statt der frei stehenden Scheinwerfer gab es in die Frontmaske integrierte Leuchten, die Windschutzscheibe bestand nicht mehr aus zwei Teilen, und die Fahrerkabine war geräumiger.

Diverse Verbesserungen

Ford F250 von 1999 Foto: Ford

Das erste große Facelift kam 1953. Der F-100 und F-250 waren eher für den Hausgebrauch bestimmt, der F-350 die Heavy-Duty-Version für Bauarbeiter und Co. 1965 wurde Fords Arbeitspferd mit einer neuen Vorderradaufhängung versehen, die das Fahrverhalten verbesserte. «Drive like a car - work like a truck» dichtete Fords Marketing-Abteilung dazu. 1969 kam der mächtige F-250 mit Allradantrieb auf den Markt. Ab 1974 gab es den F-100 als «SuperCab» mit verlängerter Kabine. Schließlich hatte sich das Einsatzgebiet der robusten Lastesel längst auf Vorstadt-Cowboys und Freizeit-Fahrer ausgedehnt. Da mussten mehr Platz und Bequemlichkeit her.

Totgesagte leben länger

Die aktuelle Ausgabe: Ford F350 von 2003 Foto: Ford

Dass viele Pickups nicht mehr vom Gelände sehen als die Bordsteinkante vor dem Haus, stört niemanden. Viele Käufer kreuzen daher auch nicht die Allrad-Option auf dem Bestellschein an, sondern gönnen sich lieber ein pralles Sound-System oder schickere Felgen. 2008 heißt der fetteste Ford-Pickup mit Zwillingsreifen an der Hinterachse F-450 Super Duty. Er misst in der Länge stolze 6,6 Meter und ist mit über 2,5 Metern fast so breit, wie ein Smart lang ist. Die Anhängelast beträgt maximal zwölf Tonnen, mehr als dreimal so viel wie bei vielen großen SUV.

Dass der Pickup in Zeiten immer knapperer Öl-Ressourcen einmal aussterben wird, ist kaum zu erwarten. Für 2008 hat Ford mit viel Tamtam den SUV Escape Hybrid angekündigt und verspricht einen Spritverbrauch von knapp sieben Litern im Stadtverkehr. Der erste Hybrid mit Ladefläche dürfte also nicht lange auf sich warten lassen.

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