Begehrtes H-Kennzeichen

Zahl in zehn Jahren vervierfacht

Das steuerlich sehr günstige H-Kennzeichen für mindestens 30 Jahre alte Fahrzeuge wird immer beliebter. Doch nur gut die Hälfte aller Oldtimerbesitzer nimmt die Vorzüge in Anspruch.

Immer beliebter wird bei den deutschen Autofahrern das steuerbegünstigte H-Kennzeichen für Oldtimer. Die Zahl der als "historisch" eingestuften Fahrzeuge mit dem markanten "H" auf dem Nummernschild hat sich nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes innerhalb von zehn Jahren auf aktuell 210 000 ungefähr vervierfacht. Das 1997 eingeführte Sonderkennzeichen wird an Fahrzeuge vergeben, die zum Zeitpunkt der Zulassung mindestens 30 Jahre alt sind. Bedingung laut Zulassungsverordnung: Ihr Erscheinungsbild muss dem bei der Auslieferung ab Werk entsprechen. Der Pflege- und Erhaltungszustand muss gut sein. Dies hat ein amtlich anerkannter Sachverständiger oder Prüfingenieur zu bestätigen.

Pauschaler Steuersatz

"Noch viele automobile Klassiker sind es wert, sie zu restaurieren und vor der Schrottpresse zu bewahren", erläutert Oldtimer-Experte Peter Lambernd von der Dekra. Oft ließe sich "mit einem überschaubaren Aufwand ein stattlicher Wertzuwachs erzielen", so der Fachmann.

Die Vorzüge des H-Kennzeichens im Alltag liegen auf der Hand: Für solch ausgezeichnete Fahrzeuge gilt ein pauschaler Steuersatz von 192 Euro für Pkw und Lkw sowie von 46 Euro für Motorräder. Außerdem können mit ihnen Umweltzonen auch ohne Plakette befahren werden. Allerdings nutzen derzeit nur etwas mehr als die Hälfte aller Besitzer über 30-jähriger Autos das ihnen zustehende Spezial-Kennzeichen. Manche Oldtimerbesitzer scheuen den Zulassungsaufwand, andere fahren aufgrund kleiner Hubraumzahlen mit einer regulären Zulassung finanziell besser. (mid)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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